Ein schimmerndes rosafarbiges Federkleid, lange Beine und ein langer Hals – was den Menschen an Flamingos gefällt, ist den Flamingo-Damen herzlich egal. Denn sie lassen sich nicht von der Optik des Männchens beeindrucken, sondern von dessen Tanzkunst.

Vom Zwergflamingo in Afrika bis zu den Flamingos in den südamerikanischen Anden, für die Balz besammeln sich die Männchen zu grossen Gruppen. Und dann heisst es Showtime: Völlig synchron recken sie ihre gewöhnlich gebogenen Hälse gerade in den Himmel. Die Position heisst «Alert posture» (Warnstellung), weil Flamingos diese sonst nur einnehmen, wenn sie Gefahr wittern. Dann richten sie für das «Head-flagging» (Kopfflattern) ihre Schnäbel aufwärts und schwenken ihre Köpfe zackig und immer schneller hin und her. Auf diese Positionen folgt der Tanzschritt «Wing-salute». Für diesen «Flügelgruss» breiten sie ihre Flügel aus, strecken sie etwas nach hinten und verharren derart ein bis zwei Sekunden.

Und zu guter Letzt stolzieren Hunderte bis gar Tausende Flamingos im Gleichschritt und mit vorgestreckter Brust und geradem Hals durch das Wasser, immer wieder abrupt die Richtung wechselnd. Jeder Schritt, jede Position muss sitzen. Wer aus der Reihe tanzt, hat verloren. Sprich: Er hat sich nicht in die Gunst der Damen getanzt. 

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