Forschung
Uralte Vogelarten leben im Himalaya
Der Osthimalaya gehört mit seinem extrem hohen Aufkommen an verschiedenen Vogelarten zu den Biodiversitäts-Hotspots der Welt. Eine Studie zeigt nun auf, dass diese Arten bereits vor vielen Millionen Jahren entstanden sind.
Mit 358 Singvogelarten brüten in der Hochgebirgsregion Osthimalaya drei mal mehr Arten als auf einer vergleichbaren Fläche in Europa. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat nun nach den DNA-Sequenzen aller himalayanischen Singvögel geforscht. Überraschend große Unterschiede im Erbgut wurden dabei zwischen nahverwandt erscheinenden Arten gefunden, auch wenn sie einander sehr ähnlich sehen. «Im Durchschnitt hat sich jede einzelne osthimalayanische Art von ihren nahen Verwandten in der Region vor sechs bis sieben Millionen Jahren getrennt. Das entspricht etwa derselben Zeitspanne, über die sich Mensch und Schimpanse unabhängig voneinander entwickelten», erläutert der Wissenschaftler Dr. Tietze, der Teil des Forschungsteams war.
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Das Gebirge des Arunachal Pradesh. Bild: Giridhar Appaji/Flickr |
Gemeinsam mit indischen Kollegen haben die Experten die Vögel in ihrem Lebensraum beobachtet. Im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh gelang es dem Expeditionsteam, ein Exemplar des erst 2006 beschriebenen Bugunhäherlings einzufangen. Dabei handelt es sich um eine Vogelart, die nur dort brütet. «Unter der Auflage, die genetischen Analysen in Indien durchzuführen, erhielt ich die Erlaubnis, eine Feder des seltenen Tieres zu untersuchen», berichtete Tietze.
Tatsächlich konnte er damit am Wildlife Institute of India DNA-Sequenzen erzeugen, aus denen die Forscher schlossen, dass sich der Bugunhäherling vor mehr als drei Millionen Jahren von seinem nächsten Verwandten in China getrennt hat. Damit liegt das sogenannte Artaufspaltungsereignis weit vor den Eiszeiten, was nach den Worten Dr. Tietzes die Einzigartigkeit des Bugunhäherlings unterstreicht. «Unsere Forschungen zeigen damit zugleich die Bedeutung, die derartige genetische Studien für den Artenschutz besitzen. Denn um Arten als schutzwürdige Einheiten sichtbar werden zu lassen, ist es notwendig, sie deutlich voneinander abzugrenzen – gerade auch gegenüber den oft zum Verwechseln ähnlichen nächsten Verwandten», sagt der Wissenschaftler.
Originalpublikation:
T.D. Price, et al.: Niche filling slows the diversification of Himalayan songbirds. Nature online (seit 30. April 2014). DOI: 10.1038/nature13272
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