Wenn Algen von kleinen Tieren wie zum Beispiel Krill gefressen werden, sondern sie den Stoff Dimethylsulfat (DMS) ab. Dieser wird von Vögeln und anderen Meerestieren auf Beutesuche wahrgenommen und gilt als olfaktorisches Signal für einen reich gedeckten Tisch. 

Algen wachsen aber auch auf im Meer schwimmenden Plastikteilen. Wie Forscher der University of California Davis nun festgestellt haben, findet dabei eine ähnliche Reaktion statt: Die Algen sondern DMS ab und locken damit Tiere in die Falle.

Herausgefunden haben die Forscher dies, indem sie Plastikteile der drei häufigsten Typen drei Wochen lang im Ozean vor Kalifornien in sicheren Netzen schwimmen liessen. Chemische Analysen bestätigten dann die Anwesenheit von DMS. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler letzte Woche im Fachmagazin «Science Advances» veröffentlicht.

Es sei wichtig, dass man versuche, die Perspektive der Tiere einzunehmen, sagt Matthew Savoca, der Erstautor der Studie, in einer Mitteilung. «Tiere haben normalerweise einen Grund für die Entscheidungen, die sie treffen. Wenn wir wirklich verstehen wollen, warum sie Plastik fressen, müssen wir verstehen, wie sie ihr Essen finden.»

Albatrosse besonders betroffen
Und das tun sie zu einem grossen Teil mit der Nase. Wie es in der Studie von Savoca und seinem Team weiter heisst, seien Meeresvögel mit einem stark ausgeprägten Geruchsinn wie Albatrosse und Sturmvögel besonders betroffen. Sie verlassen sich beim Jagen besonders auf DMS und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Plastik fressen, sei laut der Studie sechs mal höher als bei Vögeln, die keine DMS-Sensibilität aufweisen.

Wichtig beim Jagen sind aber natürlich auch andere Sinnesorgane, wie etwa die Augen. Frühere Studien haben gezeigt, dass beispielsweise Meeresschildkröten Plastikteile fressen, die ihrer normalen Beute ähnlich sehen.

Die Forscher hoffen nun, dass ihre Erkenntnisse dazu genutzt werden, dem Problem entgegen zu wirken. Dies sei beispielsweise möglich, indem man versuche, den Plastik so herzustellen, dass er nicht von Algen bewachsen werden kann. Am besten ist es wohl doch aber immer noch, zu verhindern, dass der Plastik überhaupt erst ins Meer gelangt.