Es schaut gut aus für den Wisent, auch bekannt als Europäischer Bison. Wie die Weltnaturschutzunion ICUN mitteilt, wuchs seine Population von 2003 bis 2019 von etwa 1800 auf rund 6200 Tiere an. Grund genug für die IUCN, den Wisent bei ihrem jährlichen Update der Roten Liste von «gefährdet» auf «potentiell gefährdet» herunterzustufen. In den 1920er-Jahren wurde dieses grösste Landsäugetier Europas in der Wildnis ausgerottet und überlebte nur in Gefangenschaft. In den 1950er-Jahren siedelte man den Wisent in Osteuropa wieder an.

Die Zunahme der Bestände in den letzten Jahren ist ein grosser Erfolg. Er ist dem Einsatz von Artenschützern und der Mithilfe der lokalen Bevölkerung zu verdanken. Trotzdem ist der Wisent aber noch nicht ganz aus dem Schneider. Wie die IUCN weiter schreibt, gibt es momentan 47 Herden, die grösstenteils in Polen, Russland und Weissrussland zuhause sind. Die Wisentherden leben isoliert voneinander und ohne genetischen Austausch seien nur acht von ihnen gross genug, um längerfristig bestehen zu können. Ausserdem sei der Lebensraum der Wisente vielerorts auf den Wald beschränkt, wo sie im Winter nicht genug Futter finden. 

«Wagen sie sich im Winter aus dem Wald und auf die angrenzenden Weiden, kommt es häufig zu Konflikten mit den ansässigen Bauern», sagt Rafał Kowalczyk von der «IUCN Bison Specialist Group». «Um dieses Konfliktpotential und den Bedarf nach zusätzlichem Futter zu reduzieren, braucht es Schutzgebiete mit offenen Weiden, auf denen die Wisente grasen können.» Der Wisent bleibt also vorläufig noch abhängig von zusätzlichen Schutzmassnahmen. 

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Alle Flussdelfine vom Aussterben bedroht
Neben diesen guten Nachrichten vom Wisent gibt es aber auch ein paar schlechte. So seien alle fünf überlebenden Arten von Flussdelfinen nun vom Aussterben bedroht. Gab es vom Amazonas-Sotalia bis vor Kurzem noch nicht genug Daten, ist seit diesem Jahr nun bekannt, dass auch diese Delfinart akut bedroht ist. Zu schaffen machen ihm vor allem Fischernetze, Staudämme und Lebensraumverlust. 

Noch schlimmer erging es den 31 Arten, die dieses Jahr ausstarben. Dazu gehören 15 der 17 endemischen Fischarten im Lanaosee auf der philippinischen Insel Mindanao. Den Garaus gemacht haben ihnen eingeschleppte Fische. Diese frassen die endemischen Arten auf. 

Neben diesen Fischarten starben auch drei Froscharten aus Zentralamerika aus. 22 weitere gelten nun als «vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)». Immer noch wütet nämlich der für Amphibien verheerende Chitridpilz in der Region. Dennoch gibt es auch aus dieser Gegend einige Lichtblicke. So konnte der Oxaca-Baumfrosch von «vom Aussterben bedroht» auf «potentiell gefährdet» heruntergestuft werden. Die lokale Bevölkerung in Mexiko rettete ihn in fast letzter Minute.