Dies teilte das Gemeinsame Wattenmeersekretariat am Montag in Wilhelmshaven mit- Den Gesamtbestand der Seehunde im Wattenmeer schätzen die Experten nun auf 41'700. Seit 2012 registrieren die Fachleute eine Stabilisierung der Seehundpopulation mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,2 Prozent pro Jahr. Dieses Wachstum ist allerdings deutlich niedriger ist als in den Jahrzehnten zuvor.

Die Entwicklung der Seehundzahlen ist zudem regional sehr unterschiedlich. So wurden im dänischen Wattenmeer während des Fellwechsels im August 2256 Seehunde gezählt, 16 Prozent weniger als 2019. Im benachbarten schleswig-holsteinischen Wattenmeer stieg die Zahl hingegen um 23 Prozent auf 10'746 Seehunde an.

In Niedersachsen und Hamburg wurden 7553 Tiere beobachtet, 14 Prozent weniger als im Vorjahr. In den Niederlanden stieg die Zahl leicht um vier Prozent auf 7661 Seehunde an. Auf Helgoland wurden nach einem hohen Zuwachs von 33 Prozent im vergangenen Jahr diesmal nur 136 Seehunde beobachtet - 47 Prozent weniger als 2019.

Mehr junge Seehunde
Die Gesamtzahl der neugeborenen Seehunde, die während der Wurfperiode im Juni gezählt wurden, stieg im Vorjahresvergleich um drei Prozent auf insgesamt 9954. Dies ist die bisher höchste registrierte Anzahl und setzt die seit Jahren verzeichnete Rekordserie fort.

Als auffällig werteten es die Experten jedoch, dass die steigende Zahl der Jungtiere nicht zu einem entsprechenden Wachstum bei der Gesamtzahl aller Seehunde beizutragen scheine. Um die entsprechenden Mechanismen zu verstehen, seien weitere Studien erforderlich.