Ein Wildhüter brachte den Fall ins Rollen. Er meldete sich am Montagabend bei einem Spezialisten des Tier- und Umweltschutzes der Kantonspolizei und fragte nach dem Verbleib der in vergangener Zeit beobachteten Tiere, wie es in einer Mitteilung der Kantonspolizei vom Mittwoch heisst.

Polizisten machten sich auf die Suche und entdeckten auf dem Plateau des Holzheizkraftwerks Aubrugg zwei tote Wanderfalkenweibchen. Neben beiden Vögeln lag eine tote Taube. Die Ermittlungen ergaben, dass unbekannte Personen auf den Nacken der Tauben ein Frass- und Kontaktgift aufgetragen haben, um so die Greifvögel zu töten.

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 Toter Wanderfalke mit «Kamikaze-Taube».
 
Bild: Kapo ZH  

Der Bestand der Wanderfalken war vor drei bis vier Jahrzehnten eingebrochen, erholte sich jedoch dank verschiedener Schutzmassnahmen wieder. Die Greifvögel jagen vor allem kleine und mittelgrosse Vögel – auch Zuchttauben.

Die Kantonspolizei geht davon aus, dass mit Gift präparierte Tauben, sogenannte «Kamikaze-Tauben» zielgerichtet fliegen gelassen werden, wenn Wanderfalken in der Nähe sind. Bereits Anfang Februar hatten Vogelschützer gemeldet, dass in der Schweiz, aber auch in Deutschland und Österreich Wanderfalken absichtlich vergiftet wurden («Tierwelt»-Online hat berichtet).

Der Schweizerische Vogelschutz SVS verurteilte in einer Medienmitteilung vom Mittwoch die erneute Vergiftung von Wanderfalken scharf. Er setzte eine Belohnung von bis zu 10'000 Franken aus für Hinweise auf die Täterschaft.