Vorschriften über die Grösse der Transportkisten macht der Verband Rassegeflügel Schweiz keine. Einzig im Reglement von Kleintiere Schweiz findet man Eckdaten zur Zertifizierung. Dort steht, dass Kisten und Körbe solide gebaut und der Grösse der Rasse angepasst sein müssen. Ausserdem ist ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten. Doch was ist darunter zu verstehen? Im Ausstellungsreglement von Rassekaninchen Schweiz wird man fündig. Für den Transport von Langohren gilt, dass die Luftöffnung einem Drittel der Bodenfläche des Transportbehälters entsprechen muss. Zusätzlich sind die Luftöffnungen mit Distanzhaltern gegen vollständiges Verschliessen zu schützen.

Früher wurden Hühner in Flechtkörben aus Weidenzweigen transportiert. Sie haben den Vorteil, dass immer genügend Luft eindringt, doch aufgrund ihres hohen Eigengewichts sind sie nur schwer zu transportieren. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Hühner ihre Federn an der geflochtenen Wand zerstossen. Deshalb sind heute vorwiegend Transportkisten aus Holz im Einsatz. Mit der richtigen Einstreu haben die Tiere auf dem Holzboden sicheren Halt. Der Einsatz von Kunststoffkisten mit glatter Bodenfläche ist weniger geeignet.

Verschiedene Abteile in der gleichen Kiste lohnen sich
Um Verletzungen generell zu vermeiden, ist eine gut ausgepolsterte Unterlage, die auch Feuchtigkeit aufsaugt, empfohlen. Es eignet sich Heu oder Stroh. Hobelspäne sind umstritten, da die Hühner beim Scharren ihr Federkleid beschmutzen, was kurz vor den Ausstellungen unvorteilhaft ist. Von grösster Bedeutung ist saubere Einstreu, denn nur so bleiben die zuvor gereinigten Läufe und Zehen bis zur Ankunft in der Ausstellungsbox sauber. Um die gegenseitige Beschmutzung zu verhindern, sind Einzelfächer empfohlen. Für einen einmaligen Transport sind auch die von Kleintiere Schweiz abgegebenen Transportkartons geeignet. Doch beim Wassergeflügel ist Vorsicht geboten. Mit der Feuchtigkeit könnte der Kartonboden sich schnell mit Wasser aufsaugen und dem Gewicht der Tiere nachgeben. Es ist somit für den regelmässigen Gebrauch unerlässlich, sich stabile Transportbehälter zu beschaffen.

Als Material eignet sich leichtes, aber stabiles Holz. Das Eigengewicht der Kiste sollte so gering wie möglich sein, da die Ausstellungen oft auf einem unebenen und mit Treppen ausgestatteten Gelände stattfinden und die schweren Kisten nicht bis vor die Boxen gefahren werden können. Und wer etwa einen Stamm Orpington transportiert, muss schon allein wegen des Hahns und der beiden Hennen zehn Kilogramm stemmen. Der Züchter nimmt vielfach mit einem Stamm oder einer Herde an einem Wettkampf teil. Daher ist es am besten, wenn die Transportkiste bis zu drei Abteile hat. An einer Schau herrscht oft Hektik, der Züchter ist nervös und die temperamentvollen Rassen setzen ihre Flügel ein und fliegen bei der kleinsten Unaufmerksamkeit davon. Flieht ein Huhn, ist es schwierig, es wieder einzufangen. Im schlimmsten Fall kann es sich verletzen oder Federn verlieren. Deshalb sind Einzel- oder Zweier-Abteile besonders handlich und vermindern die Fluchtgefahr. Eine gute Kiste hat zudem einen doppelten Deckel. Der erste für die einzelnen Abteile, und der zweite ist mit einem ergonomischen Handgriff ausgestattet. Das Material muss so stabil sein, dass zwei oder drei Kisten übereinander gestapelt werden können. Bringt man seine Tiere nicht selber zur Schau, reisen sie oft mit einem Sammeltransport, wo die Kisten im Anhänger gestapelt werden. Eingesetzt wird bei allen handelsüblichen Produkten meist von oben. Auf der Vorderseite ist die Lüftungsfläche angebracht. Sie sollte grosszügig sein. Bei Luftlöchern braucht es sehr viele Öffnungen, damit genügend Luft eindringt. Man sollte sich am Ansatz von Rassekaninchen Schweiz orientieren. Wird die Lüftungsfläche mit Drahtgitter gestaltet, so ist darauf zu achten, dass die Hühner sich nicht verletzen und ihre Federn daran zerstossen können. Ausserhalb der Kiste sind bei der Lüftungsfläche Distanzhalter anzubringen. Werden beim Transport zwei Kisten nebeneinander gestellt, wird die Luftfläche dank des Distanzhalters nicht vollständig verschlossen.

Die Höhe eines Transportbehälters ist weniger entscheidend als die Tiefe
Es gibt nichts Ungeschickteres als die Wahl von zu grossen Transportkisten. Einerseits finden sie keinen Platz im Auto, andererseits sind sie nicht sicher für Hühner. Sind die Kisten zu gross, so können die Tiere während der Fahrt von der einen auf die andere Seite geschleudert werden. Daniela Fieger, Fachhändlerin für Geflügelzubehör, sagt: «Viele Transportbehälter verursachten Platzprobleme im Auto. Da wir unsere Kunden ernst nehmen, haben wir dies bei der Herstellung einfliessen lassen.» Das Resultat: Die abgebildete Kiste, die sich für viele Grossrassen eignet. Sie ist mit einem Gewicht von 2,8 Kilogramm federleicht, ist 53 Zentimeter lang, 48 Zentimeter tief und 42 Zentimeter hoch. Die Kisten sind mit einer herausnehmbaren Trennwand in zwei Abteile unterteilt. So ist es bei Bedarf möglich, ein grösseres Tier darin unterzubringen. Je nach Rasse findet in einem Teil der Hahn und im anderen die beiden Hennen Platz. Gerade die Tiefe ist bei vielen Langschwanzrassen von grosser Bedeutung, denn so bleibt genügend Platz für die Schwanzfedern. Weniger wichtig ist die Höhe einer Transportkiste. Denn beim Transport sitzen die Tiere und können so auch nicht umfallen.

Hühner sind relativ unempfindlich gegen Kälte, doch die Hitze ist gefährlich. Im Sommer sollten sie niemals im geschlossenen Auto transportiert oder in der prallen Sonne gelassen werden. Sie brauchen stets genügend Frischluft. Bei einer langen Fahrt sind die Tiere zwischendurch zu tränken. An hitzigen Sommertagen sollte der Transport auf die frühen Morgenstunden oder den Abend gelegt werden.