Der engagierte Züchter beschriftet jedes Ei mit der Ringnummer der Mutter. So ist es möglich, später festzustellen, welches Küken von welcher Henne stammt. Das Ei erhält die Kennzeichnung mit einer Bleistiftaufschrift, doch wie geht dies beim Küken vor sich? Bei der Beringung des Federviehs ist die Auswahl fast so gross wie in einem Schmuckgeschäft, nur handelt es sich dabei nicht um Ringe aus Edelmetallen, sondern aus Kunststoff oder Aluminium. Neu auf dem Markt sind die «Easy flex»-Farbringe. Diese Ringe sind aus stabilem Kunststoff und haben überall abgerundete Kanten, um Verletzungen zu vermeiden. Die idea le Variante, um die Abstammung vom Schlupf bis zum erwachsenen Tier zu verfolgen. 

Bereits bei den Küken können die mit vier Millimeter Durchmesser kleinen Ringe einfach angezogen und mit ihrem Wachstum dem Fussdurchmesser angepasst werden. Damit dies nicht so mühsam ist wie bei anderen Varianten, hat der Erfinder dieser Ringe gleich auch noch eine Beringungszange erfunden. Damit werden die Ringe vergrössert und sind so einfach an- und auszuziehen. Die Ringe sind in 25er-Farbpackungen erhältlich, und zurzeit das bedienerfreundlichste Produkt auf dem Markt.

Farben sind schon von Weitem erkennbar
Eine weitere Fussringvariante für Küken sind die Clipringe. Durch leichtes Zusammendrücken rastet die Clipvorrichtung ein. Dadurch ist der Ring verschlossen und löst sich nicht vom Fuss des Kükens. Der kleinste Ring dieses Produkts hat einen Innendurchmesser von fünf Millimetern und ist ebenfalls in 16 verschiedenen Farben erhältlich. Sobald diese Ringe zu klein sind, können sie über das Scharnier problemlos geöffnet werden und die nächste Ringgrösse wird eingesetzt. 

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Im Alter von 6–10 Wochen wird der offizielle Fussring von
Rassegeflügel Schweiz angezogen.
Bild: Fabian Schenkel

Eine sehr bekannte Variante sind die Spiralringe, die es jedoch erst ab einem Innendurchmesser von acht Millimetern gibt. Sie eignen sich bestens für Jungtiere, damit diese durch die Farbringe an den Füssen im Freilauf voneinander zu unterscheiden sind. Diese Ringe sind in zwölf unterschiedlichen Farben und Grössen erhältlich. Einige Züchter setzen sie auch bei ausgewachsenen Hennen ein, um sie schon von Weitem im Hühnerhof zu erkennen. Wer sich für diese Variante entscheidet und auch bereits bei den Küken ähnliche Ringe verwenden möchte, wählt meistens die farbigen Bandringe, die es in sechs Farben und ab einem Durchmesser von fünf Millimetern zu kaufen gibt. Sie eignen sich somit für Küken der Zwerg- und der Grossrassen.

Von einem anderen Fabrikanten gibt es Bandringe mit dem Namen «Circle 2000», die farbig oder, anstelle der Farbe, mit einer Nummer bedruckt sind. Der Vorteil der Nummern: Die Anzahl Varianten für die zu kennzeichnenden Tiere ist fast endlos, weil es viel mehr Nummern als Farben gibt. Der Nachteil: Eine Beobachtung der einzelnen Tiere im Hühnerhof ist nicht möglich, weil sie aus der Distanz mit den Nummern nicht voneinander zu unterscheiden sind.

Wer seinen Küken keine Kunststoffringe, sondern lieber Aluminiumringe anziehen möchte, wird ebenfalls fündig. Es gibt sie bereits ab einem Durchmesser von fünf Millimetern. Die Ringe sind zu zehn Stück auf Stangen montiert und in verschiedenen Farben erhältlich. Sie werden durch leichtes Zusammendrücken am Fuss festgemacht. Das ist sicherlich eine Lösung, die der individuellen Grösse der Küken am besten angepasst werden kann. Allerdings ist das nur einmalig möglich.

Eine zweite Möglichkeit für die Abstammungskontrolle bei den Küken ist die Kükenmarke. Dabei wird in der Hautfalte am Flügel eine Nummer eingesetzt, vergleichbar mit einem Ohrring beim Menschen. Diese Marke schränkt das Huhn in seiner Flügelbewegung nicht ein. Dafür braucht es jedoch das Fingerspitzengefühl eines erfahrenen Züchters, denn die Flügel sind beim Küken noch sehr klein. Der grosse Vorteil der Marke ist, dass die Kennzeichnung nicht wie bei den Farbringen ständig gewechselt werden muss. Die Kükenmarke wird in den ersten Lebenstagen eingesetzt und erst nach dem definitiven Beringen abgezogen. Früher gab es Kükenmarken in Aluminium, die sehr benutzerfreundlich waren, sie werden heute aber nicht mehr hergestellt. Das Nachfolgeprodukt aus Kunststoff ist im Beutel zu 50 Stück in zwei Grössen, für Zwerg- und Grossrassen, erhältlich. Wichtig ist, dass die Kükenmarke nicht mit der Haut am Flügel verwächst. Eine regelmässige Kontrolle ist daher wichtig. Sollte ein Huhn später einmal an einer Rassegeflügelausstellung teilnehmen, darf es die Kükenmarke nicht mehr tragen. Sie muss, ebenso wie die Farbringe, entfernt werden.

Jeder Rasse ihre Grösse
Wer seine Hühner an einer Rassegeflügel-Ausstellung zeigen will, muss zwingend die offiziellen Fussringe von Rassegeflügel Schweiz verwenden. Auf diesen Ringen sind das Land, der Jahrgang, die Grösse und eine fortlaufende Nummer aufgedruckt. Die Grösse der Ringe ist in Millimetern des Durchmessers angegeben. Basierend auf den Kenntnissen der Vergangenheit gibt es für jede Rasse eine empfohlene Ringgrösse. Diese ist so bemessen, dass der Ring sich nicht in den Fuss einwächst, sondern noch frei beweglich ist und trotzdem nicht abgestreift werden kann.

Die Jungtiere sollten im Alter von sechs bis zehn Wochen beringt werden. Die Tiere mit starkem Körperbau wie Enten oder Gänse eher etwas früher, solche mit filigranen und feinen Füssen eher etwas später. Ist der Ring angezogen, ist beim heranwachsenden Gockel darauf zu achten, dass dieser Ring nicht zwischen dem Fuss und den entstehenden Sporen einwächst. Der Ring sollte immer oberhalb des Sporens zu liegen kommen. Die offiziellen Ringe von Rassegeflügel Schweiz sind 2014 grau mit weisser Beschriftung. Die Farbe der Ringe wechselt jedes Jahr, sodass der Züchter anhand der Farbe das Alter seiner Tiere im Hühnerhof feststellen kann.

Hier sind Farbringe erhältlich.

Informationen zum Ringgrössenverzeichnis auf www.kleintiere-schweiz.ch.

Bestellung der offiziellen Fussringe für Rassegeflügel: Tierwelt-Shop in Zofingen AG, 062 745 94 65, Mail: shop@kleintiere-schweiz.ch