Die flauschigen Federbällchen fühlen sich in der ersten Woche bei einer Temperatur von 32 Grad Celsius am wohlsten. Gehalten werden sie am besten entweder auf einem feinmaschigen Drahtgitter oder auf Hobelspänen. Mit jeder zusätzlichen Lebenswoche kann die Temperatur im Kükenstall um zwei Grad reduziert werden.

Oft kann bereits in der sechsten Woche die Wärmequelle tagsüber abgestellt werden und auch die nächtliche Wärmelampe ist ab der achten Lebenswoche in der Regel nicht mehr nötig. Dies ist jedoch stark von der Stallung und dem Federwachstum abhängig. Es gibt Rassen, die sehr schnell Federn bekommen, und andere, bei denen es etwas länger dauert. Gemeinsam ist den Küken aller Rassen, dass sie gerne eng beieinander sind. Damit es im Stall aber nicht zu einem gefährlichen Gedränge in den Ecken kommt, setzen einige Züchter Wellkarton ein, um die Ecken abzurunden.

Im Buch «Geflügelhaltung als Hobby» aus dem Falken Verlag wird empfohlen, den Küken in den ersten Wochen Kamillentee zu verabreichen. Der Tee hat einen positiven Einfluss auf die Darmflora und ist wie das Wasser täglich zu erneuern. Dabei sollte der Behälter mit einem Bürstchen oder Schwämmchen gereinigt werden. Für die Fütterung verwenden viele Züchter anfangs Längsfuttertröge. Da der Futterkonsum der Jungtiere stetig steigt, wird der Trog später am besten durch einen runden Futterautomaten ersetzt. Die Küken haben dadurch mehr Platz zum Fressen und finden jederzeit genügend Futter.

Die Höhe der Geschirre und ausreichend Platz am Futtertrog ist entscheidend
Damit die Futter- und Wassergefässe nicht mit Kot verschmutzt werden, ist es sinnvoll, diese in den ersten Wochen auf ein Holzbrettchen zu stellen. Auch werden dadurch keine Hobelspäne hineingescharrt, Futter- und Wassergeschirre bleiben stets sauber. Die ideale Höhe der Futtergeschirre ist regelmässig auf die Schulterhöhe der Tiere anzuheben, damit sie sich zum Fressen nicht bücken müssen. Als Untersatz eignen sich Dachlatten. Starten sollte man mit einem etwa vier Zentimeter hohen Futtergeschirr. Nicht nur die Höhe, sondern der Platz insgesamt ist wichtig. In der ersten Woche frisst ein Küken täglich 8 Gramm Futter. In der zweiten Woche sind es bereits 14 Gramm und in der achten Woche fressen die jungen Hühner täglich 53 Gramm Futter.

Deshalb regelt das Tierschutzgesetz, wie viel Platz jedem Küken zur Verfügung stehen muss. Bis zur zehnten Lebenswoche braucht ein Tier an der Rundtränke 1 Zentimeter und an einem Rundautomaten 2 Zentimeter Platz. Wird das Futter an einem Längsautomaten verabreicht, brauchen die Tiere 3 Zentimeter Freiraum. Ab der 18. Woche wird der Platzbedarf grösser. Das Tierschutzgesetz schreibt vor, dass an einem Längsautomaten 10 Zentimeter Platz pro Tier und an einem Rundautomaten 3 Zentimeter Platz zur Verfügung stehen müssen. Beim Wasser reichen 1,5 Zentimeter um den Rundautomaten herum. Diese Abmessungen verhindern ein Gedränge am Futterplatz.

Bei der Auswahl des Futters scheiden sich die Geister. Doch als Grundsatz sollte sich jeder Züchter überlegen, wie er die Küken vor Durchfall schützt. Daher empfiehlt sich als erstes Futter ein mit Kokzidiostatika angereichertes Produkt. Anstelle des Futters können die Küken auch gegen Durchfall-erkrankungen geimpft werden, wie es in der Wirtschaftsgeflügelzucht üblich ist. Im Buch «Geflügelhaltung als Hobby» wird empfohlen, in der sechsten Lebenswoche vom Küken- auf das Junghennenmehl umzustellen. Die Umstellung sollte langsam erfolgen: Zuerst drei Teile Kükenmehl zu einem Teil Junghennenmehl beimischen. In einem weiteren Schritt werden die Futter je zur Hälfte miteinander vermischt. Am Schluss ergibt sich eine Aufteilung von einem Teil Kükenmehl und drei Teilen Junghennenmehl.

Zu Beginn sollten die jungen Hühner nur bei trockenem Wetter in den Auslauf
Wie es der Name des Futters sagt, ist das Junghennenmehl besonders für weibliche Tiere geeignet. Damit beginnen sie nicht zu früh mit der Eiablage. Da im Alter von sechs bis acht Wochen die Geschlechter zu erkennen sind, ist eine getrennte Fütterung möglich. Die meisten Züchter separieren die Hennen von den Hähnen, damit die Hennen nicht von pubertierenden Gockeln bedrängt werden. Die Hähne werden nicht mit Junghennenfutter, sondern meist mit Legehennenfutter gefüttert. Es hat den Vorteil, dass der hohe Eiweissgehalt das Wachstum der langsamer wachsenden Hähne beschleunigt.

Gleichzeitig hat der Züchter die Zuchtringe anzubringen. Diese sind ein Muss, wenn die Tiere später an Ausstellungen teilnehmen sollen. Für jede Rasse gibt es eine empfohlene Ringgrösse. Meist trägt die Henne einen kleineren Ring als der Hahn. Ist das Geschlecht noch nicht eindeutig feststellbar, werden am besten zwei Ringe angezogen. Im Alter von sechs bis acht Wochen geht das Überstülpen des Rings am einfachsten. Später lässt sich der Zuchtring nicht mehr über das Fussgelenk abstreifen.

Im Alter von etwa zwei Monaten freuen sich die Küken auf die ersten Entdeckungsreisen im Auslauf. Dieser sollte möglichst grün und von Hühnerkot vormaliger Nutzer befreit sein. Nur so ist sichergestellt, dass keine Krankheiten übertragen werden. Viele Hühnerhalter stellen im Auslauf oft ein zweites Wassergeschirr auf, damit an heis-sen Tagen stets genügend Flüssigkeit zur Verfügung steht. Die Federbildung ist in diesem Alter noch nicht abgeschlossen, weshalb es ratsam ist, die jungen Hühner nur bei trockener Witterung nach draussen zu lassen, damit sie sich nicht erkälten. Bei einer lange anhaltenden Regenperiode können die Jungtiere im Stall mit kurz geschnittenem Grünfutter und Brennnesseln gefüttert werden. Im Stall dürfen bis zur zehnten Lebenswoche 14 Tiere pro Quadratmeter gehalten werden. Weiter schreibt das Tierschutzgesetz vor, dass ab der 18. Lebenswoche die maximale Belegung von 9,3 Tieren pro Quadratmeter gewährleistet sein muss.