Das Huhn pickt mit dem Schnabel nach seinen Läufen. Versucht sich zu kratzen. Geht im Auslauf auf und ab. Es wirkt unruhig, nervös oder gar gestresst. Dies alles sind Anzeichen dafür, dass dem Tier etwas fehlt. Als Züchter ist es nun wichtig abzuklären, wo sprichwörtlich der Schuh drückt. Für eine genaue Untersuchung nimmt man das Tier in die Hand und untersucht die juckende Stelle. Meist handelt es sich bei den oben beschriebenen Symptomen um einen Befall durch die Fussräudemilbe.

Diese Parasiten werden auch Kalkbeinmilben genannt. Der Name kommt daher, dass die Beine verkalkt aussehen. Denn die Ausscheidungen der Milben bilden grauweisse, schuppig-spröde Borken an den Läufen der Hühner. Die Hautmilben selber sind so klein, dass sie nur mit dem Mikroskop zu erkennen sind. Die männlichen Vertreter haben einen etwa 0,25 Millimeter grossen kugelförmigen Körper. Die Weibchen sind doppelt so gross.Milben sind daran zu erkennen, dass die erwachsenen Tiere keinen gegliederten Körper wie Insekten aufweisen. Nur die Larven haben drei Beinpaare, Nymphen und geschlechtsreife Milben haben dagegen wie alle Spinnentiere insgesamt acht Beine.

Die Übertragung geschieht von Tier zu Tier
Die winzigen Tiere graben Gänge unter den Schuppen der Läufe. Dadurch entstehen starke Hautentzündungen, die zu Blutungen führen können. In den Gängen finden sich Larven, Nymphen und erwachsene Milben. Durch ständige Bewegung lösen sie den Juckreiz aus. Dazu schwellen die Beine an. Wird der Befall längere Zeit nicht bemerkt und behandelt, spreizen sich gar die Hornschuppen der Läufe ab und es bildet sich dazwischen eine immer grösser werdende gräuliche Masse. Bei älteren Tieren erreichen die Gewebewucherungen oftmals mehr als einen Zentimeter Dicke. Beim Fortschreiten der Krankheit kann sich das Huhn kaum mehr bewegen. Abmagerungen und Minderung der Leistungsfähigkeit, beispielsweise im Eierlegen, sind die Folge.

Kalkbeinmilben, mit wissenschaftlichem Namen Knemidokoptes mutans, werden von Tier zu Tier übertragen. Meist geschieht dies, wenn ein neues Tier zum Bestand hinzugefügt wird. Im Gegensatz zur roten Vogelmilbe besteht aber bei der Kalkbeinmilbe keine Gefahr für den Menschen.

Zur Behandlung empfiehlt es sich, die befallenen Läufe und Zehen aufzuweichen. Hier haben sich Obstbaumkarbol, Grüne Seife oder Glyzerin bewährt. Danach müssen die Krusten mit lauwarmem Wasser und einer weichen Bürste abgeschrubbt werden. Würde man die Beine nicht aufweichen, käme es beim Abschrubben zu leichten bis schweren Blutungen. Nun wird die befallene Stelle mit Vaseline eingecremt, was zum Erstickungstod der Milben führt. Die Behandlung sollte ungefähr nach 14 Tagen wiederholt werden. Um einen erneuten Befall auszuschliessen, muss der Stall mit einem Desinfektionsmittel gründlich gereinigt werden.