Die Entscheidung, wie viele Hühner gehalten werden sollen, ist gefällt und der richtige Stall ausgesucht (lesen Sie hier mehr dazu). Jetzt gilt es, diesen so einzurichten, dass er nicht nur für die Hühnerschar ideal, sondern auch für die Halter gut zu bedienen und zu reinigen ist. Auch da gilt es einiges zu beachten.

Für je fünf Hennen ist ein Legenest gesetzlich vorgeschrieben. In der Regel bringt man aber mehr Legenester an, auch wenn dann die Hennen oft alle dasselbe benützen wollen. Das Legenest wird dort aufgestellt oder angebracht, wo es möglichst dunkel ist. Andernfalls läuft man Gefahr, dass die Hennen ihre Eier einfach in einer dunklen Ecke auf den Boden legen, wo sie verschmutzt werden oder die anderen Hühner zum Eierpicken anregen. 

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Wurde der Stall gekauft, sind meistens schon Legenester vorhanden. Wenn nicht, kann man sie einfach selber bauen. Eine einfache, dreiseitig geschlossene Kiste genügt. Man kann jedoch auch einen Korb oder eine Harasse nehmen. Eine Einstreu aus Kornspreu, gehäckseltem Stroh oder Ähnlichem im Legenest ist unerlässlich. Die Hühner wollen ihr Ei nämlich in ein richtiges Nest legen. Zudem sind dann die Eier auch weniger verschmutzt. Da Legenester wahre Brutstätten für Milben und anderes Ungeziefer sind, sollten sie leicht zu reinigen sein. Wer gezielt züchten möchte, kauft oder bastelt sich sogenannte Fallnester.

Einstreu ist Pflicht im Hühnerstall
Die Tierschutzverordnung schreibt vor, dass mindestens ein Drittel der begehbaren Fläche des Hühnerstalls mit Einstreu versehen sein muss. In der Hobbyhaltung streut man den ganzen Stall ein. Welche Einstreu verwendet werden soll, muss individuell entschieden werden. Wichtig ist, dass die Hühner darin scharren können. Auch die Menge der Einstreu ist eine persönliche Entscheidung. Bevorzugt man eine Tiefstreu von etwa zehn Zentimetern, können die Tiere darin sogar ein Staubbad nehmen und man muss den Stall weniger oft reinigen. Wird nur spärlich eingestreut, also ungefähr fünf Zentimeter hoch, müssen die Tiere öfters einen ganz sauberen Stall erhalten. 

Als Einstreu eignet sich beispielsweise Sägemehl. Es sollte jedoch entstaubt sein, damit sich die Hühner nicht die Schleimhäute verkleben. Oft werden auch entstaubte Hobelspäne als Einstreu verwendet, die man im Fachhandel beziehen kann. Viele Hobbyhalter bevorzugen Hanfstreu als Bodenbedeckung. Diese lässt sich auch kompostieren, die Verrottung dauert allerdings länger als auf den meisten Verpackungen angegeben ist. Als sehr geeignet kann «Chicken Bed» bezeichnet werden. Diese Einstreu ist eine Mischung aus Stroh und Steinmehl und weich gekrümelt. Wenn die Hühner darin scharren, zerfallen die Krümel. Es ist wohl die saugfähigste und am meisten geruchsbindende Einstreu, die sich auch hervorragend für die Kompostierung eignet. Leider kann man «Chicken Bed» nicht im Fachhandel kaufen, sondern muss es in grossen Mengen direkt beim Produzenten beziehen.

Je nach Grösse des Hühnerstalls gilt es auch zu entscheiden, wie die Fütterung und Tränkung erfolgen soll. Denn auch da schreibt das Gesetz einiges vor. Bei der Fütterung im Längstrog müssen jedem Tier mindestens 16 Zentimeter zur Verfügung stehen. Reicht man das Futter in einem Rundautomaten, genügen drei Zentimeter pro Tier. Das Wasser wird in der Regel in einer Rundtränke gereicht, da genügen 1,5 Zentimeter pro Huhn. Sollte man sich dennoch für eine Tränkerinne entscheiden, müssen pro Tier 2,5 Zentimeter vorgesehen werden. 

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Fütterung und Tränken nur im Stall
Wichtig ist, dass sowohl das Futter wie auch die Tränke auf Schulterhöhe der Hühner bereitgestellt werden. Dies ist zwar keine Vorschrift, aber eine hygienisch sinnvolle Massnahme. Wenn beides am Boden zur Verfügung gestellt wird, sind Wasser und Futter schnell verschmutzt. Die Hühner picken jeweils so im Futter rum, dass vieles davon auf dem Boden liegen bleibt und von Kot verschmutzt wird.

Oft dringen auch Mäuse durch die Öffnung in den Hühnerstall ein, verschmutzen und verkoten das Futter, hinterlassen einen üblen Geruch und sind Überträger von Parasiten und lästigen Krankheiten. Sind Futter und Tränke in Rundautomaten auf Schulterhöhe der Hühner angebracht, wird den Eindringlingen dies verunmöglicht. Die Fütterung und das Tränken sollte nur im Stall und nicht im Auslauf erfolgen. Dadurch wird verhindert, dass sich Vögel am Futter und Wasser der Hühner laben und dieses verschmutzen. Vögel sind auch Überträger von allerlei Krankheiten und lästigen und schädlichen Milben.

Ein Kotbrett unter den Sitzstangen ist zwar nicht zwingend, jedoch sehr empfehlenswert. Nachts entleeren sich die Hennen oft. Der Kot liegt dann auf dem Kotbrett und kann leicht entfernt werden. Fehlt das Kotbrett, liegt der Kot in der Einstreu.

Pförtner schont Nachbars Nerven
Hat man im Sommer büschelweise Brennnesseln getrocknet, damit dem Federvieh im Winter zusätzliche Vitamine zugeführt werden können, dann empfiehlt es sich, auch eine Aufhängevorrichtung vorzusehen. Dafür eignet sich eine einfache Hakenschraube in der Decke. Auch zwei Nägel auf Schulterhöhe der Hühner sind ideal, um Äpfel oder Randen darauf aufzuspiessen. Dadurch muss man solche Leckerbissen, die nicht nur willkommene Abwechslung in den Speiseplan der Hühner bringen, sondern auch der Beschäftigung dienen, nicht auf dem Boden anbieten, womit sie vor Dreck und Kot geschützt sind.

Wer es etwas luxuriös, aber auch sehr praktisch haben möchte, kauft sich einen elektronischen Pförtner mit Zeitschaltuhr. Dieser schliesst die Hühnerklappe, wenn es dunkel wird, und öffnet sie am Morgen bei der Dämmerung wieder. Mit der Zeitschaltuhr kann man programmieren, wann Öffnung und Schliessung erfolgen sollen. Dadurch kann man die Hühner morgens etwas länger im Stall halten und so die Nerven empfindlicher Nachbarn schonen.

Im Stall sollte auch ein Gefäss, gefüllt mit Muschelschalen und Quarzgrit, stehen. Hühner brauchen solche Steinchen für ihre Verdauung. Mehr dazu in einer der nächsten  Ausgaben der «Tierwelt».