Die exotischen Hunde aus dem Süden Afrikas wurden zu Wach- und Jagdhunden herangezüchtet. «Ridge» ist der Haarkamm auf dem Rücken der Hunde. Der Haarkamm besteht aus einer breiten Linie von Haaren, die gegen die eigentliche Wuchsrichtung des Fells wachsen und gilt als das Rassenmerkmal des «Lion Dogs».  

Elegant und zugleich kräftig 

Der Ridgeback wird oft als Hund ohne Extreme beschrieben, nicht nur charakterlich, sondern auch im Aussehen: er ist gross – aber nicht zu gross, elegant – aber nicht zerbrechlich, kräftig – aber nicht zu kräftig. Das Fell der Hunde ist kurz, glatt und hell- bis rotweizenfarben. Oft haben die Tiere einen weissen Fleck an der Brust und sind an Beinen und Rute dunkler. Unterwolle haben sie keine. Die Alterserwartung des Rhodesian Ridgebacks beträgt 10-12 Jahre. Rüden werden 63 bis 69 cm gross und ca. 36.5 kg schwer. Hündinnen sind 61 bis 66cm gross und nur rund 32kg schwer.  

Naschfreudige Spätzünder 

Ridgebacks gehören laut dem «Rhodesian Ridgeback Club Schweiz», kurz RRCS, zu den Spätzündern unter den Hunden. Erst mit zwei bis drei Jahren seien sie wirklich erwachsen. Davor gehören sie eher zu den temperamentvollen und unermüdlichen Junghunden. Zudem seien sie sehr naschfreudig und Fremden gegenüber eher misstrauisch. Starke Nerven und genügend Auslastung sind bei der Erziehung eines «Lion Dogs» essenziell.  

Bis heute gehört die südafrikanische Hunderasse zu den passionierten Jagd- und Wachhunden. Diese Qualitäten kann man nutzen oder eine Ersatzbeschäftigung wie Schnüffelspiele oder Agility anbieten. Doch auch als Sportkamerad bei Velotouren, bei Wanderungen oder auf einem Ausritt ist der Ridgeback zufrieden.  

Als «Sensibelchen» wird er vom RRCS beschrieben, da er auf ungerechte Behandlung mit Verweigerung reagiere. Der Lion Dog brauche eine ruhige, liebevolle, aber konsequente Hand. 

Der Ursprung des «Lion Dogs» 

Die Vorfahren des Rhodesian Ridgebacks stammen von Hüte- und Jagdhunden ab, welche vom südafrikanischen Stamm der «Khoi San» gezüchtet wurden. Die Vorfahren des Ridgebacks zeichneten sich durch Unerschrockenheit, Treue und Selbstständigkeit aus. Der Stamm der «Khoi San» machte den Rückenkamm für diese Eigenschaften verantwortlich. 

Als sich im 16. Jahrhunderte die ersten europäischen Kolonialisten in Südafrika ansiedelten, mischten sich Hunderassen aus Europa – wie Mastiffs, Collies oder Bulldoggen– mit den einheimischen Hunden. Die Kolonialherren züchteten die Hunde mit einem ausgeprägten Beschützer-, Jagd- und Hüteinstinkt auf die Grosswildjagd hin.  

Berühmt wurden die Hunde durch die Löwenjagd. Dabei töteten die Hunde den Löwen nicht, sondern hielten ihn in Schach, bis die Jäger eintrafen. Die intelligenten und wendigen Hunde erhielten dadurch den Spitznamen: «Lion Dogs». Ridgebacks mussten leider nicht nur Tiere sondern auch Menschen «treiben». Während den Kolonialzeiten wurden die Hunde dazu genutzt Sklaven «wiedereinzufangen». 

1922 gründete Francis R. Barnes den Zuchtclub für die einzigartigen Laufhunde. Er erarbeitete einen auf dem Dalmatiner beruhenden Rassenstandard und von 1926 wurden die Hunde offiziell «Rhodesian Ridgebacks» genannt. Die teils kontroverse Entstehungs- und Nutzungsgeschichte hat der Ridgeback jedoch durch seine vielseitigen Eigenschaften schon längst überholt. 

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