Seit Beginn des Bürgerkriegs 1996 im damaligen Zaire ging der Bestand dieser grössten aller Gorillas um mehr als drei Viertel zurück. Heute leben in dem Gebiet nur noch 3800 Tiere der seltenen Menschenaffen-Art, wie aus einer Studie in der Fachzeitschrift «Plos One» hervorgeht. Die Forscher sprechen dort von einem «katastrophalen Rückgang».

Nach Angaben des Leiters der Studie, Andrew Plumptre von der Wildlife Conversation Society, handelt es sich um die erste Untersuchung zu den Gorillas seit Beginn des Bürgerkriegs. «Wir wussten, dass die Grauergorillas in Schwierigkeiten sind, aber niemandem war klar, wie sehr ihre Zahl geschrumpft ist», erklärte Plumptre.

Bürgerkrieg und Bergbau Schuld
Als Gründe nannten die Forscher vor allem den Bürgerkrieg und den Bergbau in der Region, bei dem für elektronische Geräte nötige Mineralien gewonnen werden. Demnach machten bewaffnete Bergarbeiter verstärkt Jagd auf die Menschenaffen wegen ihres Fleischs.

Der Grauergorilla (Gorilla beringei graueri), auch Östlicher Flachlandgorilla genannt, ist eine von zwei Unterarten des Östlichen Gorillas (Gorilla beringei). Dieser wurde im September von der Weltnaturschutzunion IUCN als neu als «vom Aussterben bedroht» klassifiziert. Das ist die höchste Gefährdungsstufe auf der Roten Liste («Tierwelt Online» berichtete). Zum Schutz der Primaten regen die Forscher die Regierung in Kinshasa nun an, den Bergbau zu reglementieren und das Militär dazu zu motivieren, die Tiere in der Region besser gegen Jäger zu verteidigen.