Während trockene Kälte den jungen Feldhasen wenig ausmacht, sind Schneematsch und Nässe für sie tödlich. So sei der Kälteeinbruch der vergangenen Wochen für sie eine Katastrophe gewesen, wie die Deutsche Wildtier Stiftung in ihrer Pressemitteilung schreibt. Zudem werden laut dem Wildtier-Experten der Stiftung, Andreas Kinser, die Lebensräume für Feldhasen immer schlechter. Es fehlt an Randstreifen entlang der Felder und Hecken zum Schutz vor Fressfeinden wie Greifvögeln und Füchsen.

Die Mutter lässt die Jungen alleine – aus gutem Grund
Das nun etwas wärmere Wetter kommt den Feldhasen wie gerufen, denn jetzt vor Ostern gibt es bei ihnen die meisten Jungtiere. Nach einer Tragzeit von 42 Tagen bringt die Häsin meist zwei oder drei behaarte Hasen zur Welt, um die sie sich etwa vier Wochen lang kümmert. «Sie kommt nur einmal am Tag, um den Nachwuchs zu säugen», sagt Kinser.

Dabei ist die Häsin keineswegs eine schlechte Mutter: In ihrer Abwesenheit drückt sich der Nachwuchs auf den Boden, verharrt regungslos und fällt seinen Feinden dadurch viel weniger auf, als wenn die Häsin anwesend wäre. Kinser betont: «Wer Hasennachwuchs auf dem Osterspaziergang entdeckt, darf die Jungtiere auf keinen Fall mitnehmen – die Kleinen wurden nicht, wie oft vermutet, von der Häsin verlassen!»

Wie hoch die Verluste bei Junghasen in dieser nasskalten, langanhaltenden Schlechtwetterperiode waren, ist nicht genau zu beziffern. Während sich die Deutsche Wildtier Stiftung in Ihrer Mitteilung vorwiegend auf Deutschland bezieht, haben auch die Hasen in der Schweiz ihre Probleme. Lesen Sie den Bericht in der Tierwelt vom kommenden Donnerstag, 28.3.2013.