Katzen, Katzen, überall Katzen. Im Internet gibt es vor den Samtpfoten kaum ein Entkommen. Bilder, Videos und lustige Memes überschwemmen die Youtubes und Facebooks dieser Welt. Die berühmteste Internet-Katze Grumpy Cat gibt es seit dieser Woche sogar bei Madame Tussauds zu sehen («Tierwelt Online» berichtete). Und neulich forderte die Polizei von Brüssel die Bevölkerung zur Diskretion in den sozialen Medien während eines Anti-Terror-Einsatzes auf. Diese reagierte prompt – und tweetete statt unbeabsichtigter Hinweise für Terroristen Katzenbilder («Tierwelt Online» berichtete ebenfalls).

Wer es also vorher noch nicht bemerkt hatte, wusste spätestens dann: Büsis sind die Könige des Internets. Ihre Macht ist so gross, dass sie sogar der Polizei helfen können. Doch warum nur ist das so? Wieso sind es nicht Hunde, die im Netz regieren? Verbringen Katzenhalter ihr Leben vor dem Computer, während Hundebesitzer mit ihren besten Freunden im Park spazieren gehen? Ein bisschen in diese Richtung geht es vielleicht. So sagt der amerikanische Katzenspezialist Steve Dale gegenüber dem Magazin «New Republic», Katzenfreunde nutzten das Internet, weil es für sie keine andere Möglichkeit gibt, ihr Büsi und ihre Zuneigung zu diesem öffentlich zu präsentieren. «In der Welt der Katzen gibt es keine Pärke», meint er. «Für Katzenbesitzer ist das Internet der Park.»

Den Büsis ists's egal
Anders sieht dies die neuseeländische Medienwissenschaftlerin Radha O’Meara. Nachdem sie hunderte von Stunden von Katzenvideomaterial ausgewertet hatte, kam sie zum simplen Schluss: «Katzen ist es egal, wenn sie gefilmt werden.» Und deshalb filmen wir sie so oft. Das ist aber noch nicht alles. «Katzen nehmen die Kamera gar nicht war, sie tun einfach das, was sie tun. Ich denke das spricht in der heutigen Zeit viele an, weil wir es uns gewohnt sind, immerzu irgendwo gefilmt zu werden», sagt O’Meara in einer Mitteilung der Massey University in Neuseeland. So bereiten uns Katzenvideos in zweierlei Hinsicht Vergnügen: Der Zuschauer kann sich eine Welt ohne ständige Überwachung vorstellen, während er gleichzeitig das Leben von jemandem überwacht, der davon nicht im Geringsten beeindruckt ist. Dies tue er mit freudiger Hingabe, meint O’Meara.

Deshalb gibt es wohl auch so viel mehr Katzenvideos als Hundevideos. Ein Hund, der in eine viel zu kleine Kiste springt, tut dies, um seinem Menschen damit zu imponieren. Eine Katze tut es, weil es ihr nach Katzenlogik in dem Moment richtig erscheint. Dass sie dabei gefilmt wird, stört sie nicht. Überhaupt ist so ein Katzenalltag voller für uns Menschen skurril anmutender Situationen. Und da es sehr viele Katzenhalter mit Smartphones gibt, gibt es auch eine riesige Anzahl an Katzenvideos.

Gut für die Psyche
Und diese tun uns auch Gutes, wie eine kürzlich erschienene Studie zeigt. Katzenvideos werden oft mit Prokrastination und fehlender Motivation in Verbindung gebracht. Jessica Gall Myrick von der Indiana University Bloomingtom in den USA zeigt nun aber in einer grossangelegten Umfrage, dass der positive Effekt, den Katzenvideos auf die Laune haben, einem helfen kann, wieder tatkräftig an die Arbeit zu gehen.

Fazit: Warum Büsis im Internet so überpräsent sind, darauf lässt sich keine eindeutige Antwort finden. Wahrscheinlich spielen verschiedene Faktoren mit. Katzen faszinieren Menschen schon seit der Antike. Sie sind herzig und flauschig, aber auch gefährlich und mysteriös. Und sie machen lustige Büsi-Sachen. Sie dabei zu beobachten, macht uns wohl einfach Freude.

Wollen auch Sie sich etwas Gutes tun? Dann finden schauen Sie sich doch jetzt noch ein paar Videos an, oder klicken Sie hier, um zu sehen, wie Katzen beim Anblick einer Gurke vor Schreck in die Luft springen.

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Kater Maru aus Japan ist eine der beliebtesten Katzen des Internets. Dieses Video wurde über 21 Millionen Mal angesehen.

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Wieso dieses Büsi sich jetzt ausgerechnet in diese enge Vase quetschen muss, weiss wohl nur es selber.

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Erwischt: Dieses russische Büsi wollte Katzenfutter klauen.