Der Neuntöter ist ein guter Botschafter für die Ökologische Infrastruktur und für eine Landwirtschaft, die mit der Natur im Gleichgewicht ist, wie BirdLife am Donnerstag mitteilte.

Wegen massivem Einsatz von Gülle und Kunstdünger, Herbiziden und Pestiziden, vielfachem Schnitt der Wiesen und der Vernichtung vieler Kleinstrukturen brachen die Insektenbestände im Kulturland in den letzten Jahrzehnten zusammen, wie es in der Mitteilung heisst. Es sei ein Alarmzeichen, dass sich der Bestand des Neuntöters in den letzten 30 Jahren halbiert habe.

Heute kommt der Neuntöter nur noch an Standorten vor allem im Jura und in den höheren Alpenregionen vor. Im Mittelland gibt es im Kulturland nur noch vereinzelte Paare.

In diesem kurzen Film von BirdLife Schweiz erfahren Sie viel Interessantes über den Neuntöter (im Bild ein Weibchen):

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Vorräte werden auf Dornen gespiesst
Der Vogel mit der schwarzen Piratenbinde, dem grauen Kopf und dem rostroten Rücken ernährt sich von verschiedenen Insekten wie etwa Grillen oder Schmetterlingen sowie von kleinen Mäusen, Eidechsen und jungen Vögeln.

Da Insekten bei Regenwetter kaum aktiv sind, hat der Neuntöter ein interessantes Verhalten entwickelt: Er legt Vorräte an, indem er seine Beutetiere auf Dornbüschen aufspiesst. Er braucht Hecken und Dornbüsche also nicht nur als Brutplatz sondern auch als Vorratskammer.

Um den Neuntöter und mit ihm zahlreiche weitere Arten des Kulturlandes zu fördern, sind grössere Kerngebiete mit Hecken, Buschgruppen und insektenreichen Wiesen oder Weiden nötig, welche vielen Neuntöter-Paaren Lebensraum bieten. Dazwischen braucht es kleinere Gebiete, welche die Verbindung zwischen den grösseren Beständen garantieren. Die neue BirdLife-Kampagne 2020-2024 ist deshalb der Ökologischen Infrastruktur gewidmet.