Normalerweise laufen beim Imker im Juli die Vorbereitungen für die nächsten Wochen. Denn Ende des Monats ist normalerweise die Zeit, um den Waldhonig zu ernten. Eine Arbeit, die man nicht links liegen lassen sollte, sonst drohen den Tieren im Winter Darmkrankheiten. Doch wieviel Honig es dieses Jahr generell gibt, ist ungewiss. Denn das Wetter spielte der Natur teils übel mit.

Gegenüber «SRF» sagte Martin Schwegler vom Imkerverband Bienen Schweiz gestern: «Beim Frühlingshonig gibt es heuer fast überall in der Deutschschweiz einen Totalausfall. Auch sonst rechne ich damit, dass in diesem Jahr der Schweizer Honig knapp wird.»

Bienen mussten gefüttert werden
Er habe die Bienen sogar füttern müssen. Denn aufgrund des nassen Wetters im April und Mai flogen die Tiere nicht und sammelten auch keinen Nektar. Die Wetterkapriolen trafen die Bienen damit genau in der Schwarmzeit, in der ein neues Bienevolk entsteht. Ein intensive und prägende Epoche für die Völker, in der neue Königinnen herangezogen werden. Bevor die neue übrigens schlüpft, verlässt die bisherige mit rund der Hälfte des Volkes das Nest, um ein neues Domizil zu suchen. 

Die Gemeine Pelzbiene beim Putzen

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Doch das mit dem Fliegen wurde aufs Notwendigste heruntergefahren. Gleichzeitig ist es nicht nur um den Frühlingshonig schlecht bestellt, sondern auch um den Sommerhonig. Grund dafür sind die Gewitter und Stürme, die über das Land zogen. Sie haben zahlreiche Blüten umgeknickt und den Nektar ausgewaschen. 

Dass der Honig deswegen teuer wird, glaubt Martin Schwegler vom Verband Bienen Schweiz aber nicht. Das sagt er gegenüber «SRF». Imkern sei eben immer noch ein Hobby, bei dem es nicht darum gehe, einen möglichst grossen Gewinn zu erwirtschaften, sondern lediglich die eigenen Kosten zu decken. 

Putzige putzende Biene
Derweil sind sowohl Honig- als auch Wildbienen dennoch unterwegs, wann immer das Wetter es zulässt, unter anderem auf dem Balkon von «Tierwelt»-Leserin Jacqueline Gut. Die Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes), auch Frühlings-Pelzbiene genannt, die sich vor ihren Augen putzte, hat sie für uns gefilmt. Von der Kamera liess sich das Tier übrigens nicht stören und setzte seine Arbeit seelenruhig fort.