Die Taubenzüchter entdecken immer mehr die Wirkung alter Hausmittelchen. Damit wird meistens altes Wissen wieder hervorgekramt. Auch wenn deren Wirkung eventuell geringer als bei künstlich hergestellten Mitteln ist, stellen sie zumindest eine sinnvolle Unterstützung dar. So zum Beispiel bei Baumnussblättern zur Insektenbekämpfung.

In früheren Zeiten gehörte ein Baumnuss- oder Walnussbaum – wie er auch genannt wird – fast überall zum prägenden Landschaftsbild. Gerade auf den Bauernhöfen wurde ein alleinstehender Baum zu einem richtigen Blickfang. Schliesslich bilden Walnussbäume üppige Kronen aus und stellen damit einen regelrechten Prototyp eines Baumes dar. Ansonsten sind sie aber keine besonders hübschen Bäume. Sie treiben im Frühjahr sehr spät aus und im Herbst lassen sie als Erste die Blätter fallen. Wenn sie dennoch so beliebt waren, dann lag das wohl in erster Linie an den Walnüssen. Wohl jeder kennt die grossen Nüsse, die gerade im Winter eine energiereiche Nahrung darstellen.

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Nussbaumblätter.
Bild: Wilhelm Bauer

Übrigens können klein geschnittene Baumnüsse auch verfüttert werden. Im Gegensatz zu Erdnüssen werden sie zwar aufgrund der Bitterstoffe etwas weniger gern gefressen. Nach einer kurzen Gewöhnung gibt es aber keine Probleme.
Für Taubenzüchter sind auch die Blätter interessant. Sie sind beim Walnussbaum gefiedert, wie man sagt. Die Basis dazu bildet ein ziemlich stabiler Stiel, wobei beiderseits die Fiederblättchen abgehen. Je nach Baumgrösse sind die Blätter zwischen 20 und 40 Zentimeter lang. Fasst man sie an, wirken sie recht stabil. Reibt man sie zwischen den Fingern, tritt ein aromatischer Duft aus. Es sind Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Tannine und viele Weitere, die dafür sorgen. Ihre Einzelwirkung ist noch nicht abschliessend erforscht. Die Volksheilkunde hat aber schnell erkannt, dass sich unter Nussbäumen Insekten und Ungeziefer sehr ungern aufhalten.

Laub als Einstreu oder Nistmaterial
In alter Zeit hat man deshalb in Kleintierställen Bündel mit Walnussblättern aufgehängt, die leicht insektizid wirken. Vor allem Ektoparasiten wie Milben, Flöhe, Läuse und Wanzen lassen sich so mehr oder weniger vertreiben. Dieses Wissen sollte man sich zunutze machen und in seinem Taubenschlag solche frischen Blattbündel aufhängen. Mit der Zeit vertrocknen sie.

Aber selbst dann sind sie nicht wertlos. Die Blattmasse kann man entweder einfach auf den Boden werfen oder sie sammeln und anschliessend sogar den ganzen Schlag damit einstreuen. Die Stiele sollte man hingegen auf jeden Fall aufbewahren oder gleich von den Tauben zum Nestbau verwenden lassen, wenn die Zuchtzeit noch andauert. Sie haben für unsere Tauben eine praktische Länge und sind stabil genug, um dem Nest den entsprechenden Halt zu geben. So ganz nebenbei haben sie auch dann noch etwas von ihrer ursprünglichen Wirkung.

Man sollte sich also nach einem Walnussbaum umschauen und sich dessen Blätter nutzbar machen. Vor allem, wenn er die Blätter fallen lässt, sollte man zur Stelle sein. Über den Winter sollte man das getrocknete Laub einlagern und dann im nächsten Frühjahr als Einstreu und Nistmaterial verwenden.