Tauben bauen meist ein schlampiges Nest, auch wild lebende. Sie tragen ein paar Halme zusammen und legen diese wahllos in den Nestbereich. Deshalb benutzten Züchter schon immer Nistschalen. Die Form sorgt dafür, dass das Nistmaterial besser beieinanderbleibt.

Während die ersten Nistschalen aus Ton waren, gibt es heute auch welche aus Kunststoff, Vollgummi, gepressten Holzspänen oder Pappe. Während die Pappnistschalen als Einwegprodukt geplant sind, verwendet man die anderen im Idealfall ein Züchterleben lang. Man ist also darum bemüht, ihnen eine möglichst lange Lebensdauer zu erhalten. Das Reinigen mit dem Spachtel und das Einweichen im Wasser sind aber gerade bei Tonnistschalen nicht optimal.

Wenig Arbeit und praktische Isolierung
Ein guter Tipp ist es deshalb, die Nistschalen mit Zeitungspapier einzuwickeln. Dazu wird die Nistschale auf einen doppelten Zeitungsbogen gelegt und dann eingepackt, sodass die Enden in der Nistschalenmitte liegen. Hier entsteht dann ein dickeres Polster, das dafür sorgt, dass die Eier keine Druckstellen bekommen. Um die Zeitung fester an die Schale zu binden, ist es sinnvoll, gleich mehrere Nistschalen einzuwickeln und dann aufeinanderzustapeln. Das Gewicht sorgt dafür, dass die Konturen deutlich zur Geltung kommen. Dieser «Zeitungsmantel» bleibt während der gesamten Brut und Aufzucht auf der Nistschale. Nur in Ausnahmefällen kommt es vor, dass die Zeitung einreisst beziehungsweise durch wässrigen Kot aufweicht.

Nach dem Absetzen der Jungtiere wird die Nistschale gleich wieder eingepackt und an die unterste Stelle des Stapels gestellt. Damit stehen immer optimal vorbereitete Nistschalen zur Verfügung.

Der kurzzeitige Mehraufwand lohnt sich
Neben dem positiven Effekt, dass sich der Reinigungsaufwand erledigt, hat die Zeitung noch mindestens einen weiteren Vorteil: Papier isoliert. Vor allem das dickere Polster in der Schalenmitte ist ein regelrechtes Wärmekissen. Die Lufteinschlüsse sorgen zusätzlich für Isolierung, sodass es die Eier und später auch Küken von unten immer schön warm haben. Gerade bei Tonnistschalen kann das sehr wertvoll sein.

Darüber hinaus kommt es zu keiner Schwitznässe, wie man es vor allem aus Vollkunststoffschalen her kennt, wenn die Küken bei sehr warmer Witterung direkt auf dem Kunststoff (Gummi) sitzen. Gerade bei Paaren, die sehr wenig Nistmaterial eintragen, kommt das immer wieder vor.

Das Einpacken von Nistschalen mit Zeitungspapier ist ein minimaler Mehraufwand. Es lohnt sich aber. In der Praxis merkt man das täglich aufs Neue.