Vögel zu halten erfordert Wissen und Engagement. Die Vogelhaltung ist eine fesselnde Passion. Natürlich kann man in jeder Phase des Lebens einsteigen, doch es ist eine Tatsache, dass viele als Kinder oder Jugendliche an Vögeln Gefallen fanden und die Leidenschaft schliesslich lebenslang betreiben. Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Das ist auch bei der Vogelhaltung so.

Die meisten begannen in der Kindheit mit der Haltung von Wellen-, Nymphensittichen, Zebrafinken oder Kanarienvögeln. Diese Arten sind schon seit zahlreichen Generationen unter Menschenobhut und sind darum an das Leben in Zimmervolieren gewöhnt. Unter richtigen Bedingungen pflanzen sie sich bereitwillig fort. Wenn Paare brutlustig werden, eine Nisthöhle suchen oder ein Nest bauen, das Weibchen Eier legt, ein Gelege bebrütet, Junge schlüpfen, beringt werden und bis zur Selbständigkeit aufgezogen werden, können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die später auf andere Arten übertragen werden können. 

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Wer einheimische Vögel hält, benötigt eine kantonale Haltebewilligung. Für die meisten anderen Vogelarten braucht man keine Bewilligung oder offizielle Ausbildung, wenn sie nicht gerade in zahlreichen Paaren gehalten werden. Zur Haltung von grossen Aras und grossen Kakadus allerdings ist ein Sachkundenachweis notwendig, den beispielsweise Ziervögel Schweiz anbietet (siehe Box).

Kaufnachweis bei Cites-Vögeln
Viele exotische Vogelarten gehören dem Cites an, dem internationalen Übereinkommen für den Handel mit geschützten Pflanzen und Tieren. Ausser dem Wellen-, Nymphen-, Halsbandsittich und Rosenköpfchen sind praktisch alle Papageien Cites-pflichtig. Auch einige Prachtfinkenarten sind im Cites gelistet. Wer Cites-Vögel hält, muss bei einer kantonstierärztlichen Kontrolle eine Quittung vorweisen können, die belegt, wo die Vögel erworben wurden.

Wenn ein Kantonstierarzt bei einer Kontrolle feststellt, dass der Halter kaum über Sachkunde verfügt, kann er den Besuch eines Sachkundekurses für Vögel anordnen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Vögel in Käfigen mit Gitterboden und Plastiksitzstangen leben. Vogelliebhaber, die sich aber über die Bedürfnisse ihrer Pfleglinge informieren, wissen, dass sie frische Äste aus dem Wald in der Voliere benötigen, dass sie eine Badegelegenheit brauchen oder mit der Sprühflasche künstlich beregnet werden sollten.

SachkundekurseZiervögel Schweiz bietet zwei Sachkundekurse in Zofingen AG an: Mittwoch, 14. Juli, und Samstag, 2. Oktober, jeweils 9 bis 17.30 Uhr. In beiden Kursen kann der Sachkundenachweis für bewilligungspflichtige Vögel sowie der Sachkundenachweis für Betreuungspersonal von Tieren bei zeitlich befristeten Veranstaltungen erlangt werden. Referent ist der Tierpfleger Heinz Hochuli. Kurskosten: Für Mitglieder Fr. 30.–, für Nicht-Mitglieder Fr. 50.–. Anmeldungen und Auskunft: Kleintiere Schweiz, Verbandssekretariat, Henzmannstrasse 18, 4800 Zofingen, Tel. 062 745 94 78, E-Mail: info@kleintiere-schweiz.ch

Sie sind sich auch bewusst, dass viele Arten Grit aufnehmen, den sie zur Verdauung brauchen, dass Kalkgaben notwendig sind und dass eine ausgewogene Ernährung wichtig ist. Kaum ein Vogel ernährt sich nur von trockenen Samen. Keimfutter, frische Gräser aus der Natur, Gemüse und Früchte sind wichtige Futterkomponenten.

Eine Vogelhalterin, die sich mit ihrer Passion beschäftigt, liest in Fachzeitschriften Neues, hat Fachbücher und diskutiert mit anderen Haltern und Züchtern, beispielsweise in einem Vogelverein. So ist sie stets auf dem neusten Wissensstand. Oder sie besucht einen Sachkundekurs von Ziervögel Schweiz.