Die erste Selektion bei Japanischen Legewachteln beginnt schon bei den Eiern. Sind sie deutlich zu gross, klein oder unförmig, sollte man sie nicht ausbrüten. Das Gleiche gilt für Eier mit sehr dünner und brüchiger Schale. Nach 17 bis 18 Tagen Brutdauer schlüpfen die Küken. Spätestens nach zwei Tagen sind diese aus dem Brutkasten zu nehmen und in das vorbereitete Kükenheim zu setzen. Bereits dann sind schon die ersten allfälligen Ausschlussfehler zu sehen, meist in Form von Deformationen. 

Küken, die zum Beispiel fehlende Zehenglieder, Kreuzschnäbel oder Spreizbeine haben, sollen später keinesfalls in der Zucht eingesetzt werden. Auch Tiere, die während der Aufzucht Wachstumsstörungen oder -verzögerungen zeigen, sollten umgehend markiert werden. Im Idealfall entfernt man solche Tiere aus der Gruppe, um den gesunden Tieren mehr Platz und weniger Konkurrenz bieten zu können.

Bei den Farbenschlägen, die eine Wildfarbigkeitszeichnung aufweisen, lassen sich die Geschlechter bereits mit drei Wochen feststellen. Die Hähne stossen dann in der Brustmitte die ersten lachsfarbigen Federn, während die frischen Federn der Hennen bereits die Flockenzeichnung aufweisen. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich gerade bei den Junghähnen weitere Selektionsschritte vornehmen. Hähne, die keine kräftige lachsfarbige Brustfeder stossen, werden auch im Adultgefieder keine satte Grundfarbe aufweisen. Solche Hähne kann man in diesem Alter trennen und zur Mast verwenden. Bei den Hennen lassen sich noch keine Rückschlüsse auf das Adultgefieder ziehen. Das Gleiche gilt für die Schwingen und Rückenzeichnung beider Geschlechter.

[IMG 2]

Die Form steht an erster Stelle
Als enorm schnellwachsende Tiere müssen die Japanischen Legewachteln bereits mit zwei bis drei Wochen beringt werden. Nur so sind sie später an Ausstellungen zugelassen. Nach etwa fünf Wochen empfiehlt es sich, Hennen und Hähne zu trennen, da die ersten Hähne bereits mit knapp sechs Wochen geschlechtsreif sind. So sind die Hennen weniger gestresst und ihr Gefieder bleibt in gutem Zustand. Sobald alle Hähne geschlechtsreif sind, treten oft die ersten Unruhen in der Hahnengruppe auf. In einer grossen Voliere lassen sich solche Probleme in der Hahnengruppe meistens vermeiden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, jeweils einen Hahn mit einer bis zwei ausselektionierten Junghennen separat zu halten. Dies bedingt jedoch eine hohe Platzverfügbarkeit. Hähne in Einzelhaltung sind oft sehr nervös, weshalb sich diese Haltungsform nicht empfiehlt.

Mit etwa sieben bis acht Wochen sind die Japanischen Legewachteln meist vollständig ausgewachsen. Hier lässt sich nun nochmals eine grosse Selektion durchführen. Auch in diesem Alter müssen die Jungtiere wieder auf Deformationen hin untersucht werden. Man kann in diesem Alter auch bereits die endgültige Form erkennen. In der Ober- sowie in der Unterlinie muss eine ovale Linienführung zu sehen sein. Dabei sollen die Tiere eine angemessene Körpertiefe aufweisen. 

[IMG 3]

Die Hähne sind kleiner als die Hennen
Zu schmale Japanische Legewachteln werden keine gleichmässige Ober- und Unterlinie aufzeigen und sollten aus diesem Grund auch aus der Zucht ausgeschlossen werden. Der Schwanz sollte dem Verlauf der Rückenlinie folgen. Eine zu stark abfallende Schwanzhaltung oder ein leicht ansteigender Schwanzwinkel gilt es aus der Zucht auszuselektionieren. Das gilt auch für Tiere mit einer eckigen Unterlinie. Eine zu volle und zu tiefe Unterbrust lässt die erwähnte harmonische Linienführung nicht zu. Die Läufe sollten hinter der Körpermitte angesetzt und mittellang sein, wobei die Schenkel kaum sichtbar sein sollten. Den gut gerundeten Körper ziert ein kleiner abgerundeter Kopf mit kurzem bis mittellangem Schnabel. 

Ein wichtiger Punkt bei der Selektion
Japanischer Legewachteln ist der Grössen­unterschied zwischen Hahn und Henne: Die Hähne sind, anders als bei unseren Hühnern, etwas kleiner und feiner im Rumpf. Dieses Merkmal sollte unbedingt erhalten bleiben und somit auch in die Zuchtauslese mit einfliessen. 

Das Federkleid der Japanischen Legewachteln liegt glatt dem Körper an und weist keinen grossen Flaumanteil auf. Bei Jungtieren, welche man in Ställen aufzieht, erscheint das Gefieder während der Aufzucht meist etwas aufgelöst oder gar struppig. Dies hat jedoch nicht zwingend einen genetischen Hintergrund. Die Ursache für solche Federstrukturen liegt meist bei einem zu trockenen Stallklima. Bietet man dem Nachwuchs regelmäs­sig etwas angefeuchtete Erde oder Sand zum Baden an, bleibt das Gefieder intakt. Ein weiterer Grund für solche Defekte des Gefieders kann auch das Treten von Hähnen sein, die allenfalls nicht von der Hennengruppe getrennt wurden. Meist hat dies abgebrochene Federn zur Folge, die keine hohen Noten an Ausstellungen zulassen.