Glosse
Briefträger müssen besser geschützt werden!
Wie in England sollten auch in der Schweiz Briefträger besser vor bissigen Hunden geschützt werden. Dies fordert Online-Redaktor Niklaus Salzmann in einem augenzwinkernden Beitrag.
Das Verhältnis zwischen Hunden und Briefträgern ist einseitig. Die einen haben die anderen zum Anbeissen gern, die anderen die einen gerade deswegen nicht.
Das lässt sich mit Zahlen untermauern. In England machen jedes Jahr 3000 Postboten schmerzliche Bekanntschaft mit dem besten Freund des Menschen. So vor einigen Tagen auch mit dem 40-Kilo-Pitbull Winston («Tierwelt Online» hat berichtet).
Winston ist gemäss seinem Frauchen so lammfromm, dass er sich am vergangenen 19. Februar sogar von ihrem neunjährigen Sohn an der Leine ausführen liess. Allerdings war die Kraft, mit welcher der Bub an der Leine zog, kleiner, als die Anziehungskraft des Postboten auf den Hund. Winston riss sich los und biss den Postboten in den Arm.
Das Opfer zog zu seiner Verteidigung statt des eigenen, lädierten Armes den Arm des Gesetzes bei. Die Polizei entschied, dass Winston kastriert werden muss. Doch ein samenloser Hund ist noch lange nicht zahnlos, sagte sich die britische Post, und wies Ihre Briefträger an, auf das Zustellen von Post in Winstons Strasse per sofort zu verzichten.
Die Anwohner müssen Ihre Korrespondenz nun persönlich auf der Poststelle abholen. Dass passt ihnen gar nicht, da sie befürchten, auf dem Weg dorthin bissigen Hunden zu begegnen. Doch der Entscheid der Post zum Schutz der Briefträger ist verständlich. Oder würden Sie das Risiko in Kauf nehmen, bei der pflichtgetreuen Ausrichtung Ihrer Arbeit gebissen zu werden?
Bisse müssen also um jeden Preis vermieden werden, und dafür gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder bleibt der Hund dem Pöstler fern oder umgekehrt. Nun, Hunde gibt es mehr als Pöstler, also wurde mit Rücksicht auf die persönliche Freiheit der Hunde die zweite Variante gewählt.
Dem betroffenen Postbeamten in England nützt das nichts mehr. Massnahmen müssten bereits getroffen werden, bevor es zum Biss kommt. Ich empfehle der Schweizerischen Post deshalb, ab sofort sämtliche Strassen, an denen Hunde wohnen, von ihren Lieferungen auszuschliessen.
Mit hundert Bissen pro Jahr sind Hunde allerdings längst nicht die grösste Gefahr für Schweizer Postboten. Weit mehr Unfälle passieren, wenn Pöstler auf Treppen ausrutschen oder über Trottoirrändchen stolpern. Auch Häuser mit Treppen und Strassen mit Trottoirs sollten deshalb von unseren Briefträgern künftig vermieden werden.
Obwohl diese Sicherheitsmassnahmen unbestritten sinnvoll wäre, hat die Post bisher darauf verzichtet, da sie bei der Umsetzung auf ein unlösbaren Problem stiess: Den betroffenen Haushalten müsste die Änderung sanft beigebracht werden. Am besten – wie es die britische Post in Winstons Strasse getan hat – mit einem Brief. Doch das Zustellen dieser Briefe wäre ein unzumutbares Sicherheitsrisiko für die Postboten.
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