1. Sennenhunde wurden zum Arbeiten gezüchtet

Der Ursprung des Schweizer Sennenhundes geht auf so gennannte «Küherhunde» zurück. Diese wurden schon früh als Hüte- und Wachhunde gezüchtet – die Kleinen zum Kühe treiben und die Grossen als Herdenschutzhunde. Die klassische Farbenkombination des Sennenhundes setzte sich jedoch erst mit der Zeit durch, wie Pro Specie Rara schreibt. Die Hunde wurden auf Genügsamkeit und Ausdauer gezüchtet, zudem sollten sie bei jedem Wetter draussen sein können, um ihren Menschen bestmöglich zu unterstützen.

2. Es gibt vier verschiedene Typen der Sennenhunde

Der Grosse, der Berner, der Appenzeller und der Entlebucher Sennenhund wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts unterschieden, davor züchtete man nur den Bernhardiner als einheimische Rasse. Man habe schon von «Entlibucherhunden» und «Appenzellern» gesprochen, doch klar unterschieden wurden sie nicht.

3. Ein Sennenhund-begeisterte Geologe prägte die Geschichte der vier Rassen

Die Unterscheidung der Sennenhunde gehe auf den renommierten Geologen Prof. Dr. Albert Heim zurück. Er war Alpenforscher, leidenschaftlicher Wanderer und begeisterte sich deshalb für die Alpenhunde. Als Kynologe richtete er Hundeschauen und setzte sich gezielt für die Erhaltung der Sennenhunde ein. Nach den Informationen der unterschiedlichen Zuchtvereinen, legte er bei jeder der vier Rassen die Zuchtmerkmale fest oder war zumindest daran beteiligt.

4. Die grossen Berner Sennenhunde wurden und werden «Dürrbächler» genannt

Der Berner Sennenhund wurde erstmals 1904 an einer Hundeschau unter dem Namen «Dürrbacherhund» vorgestellt. Wie der Club der Berner Sennenhunde schreibt, gehe der Namen auf einen kleinen Weiler und eine Gaststätte am Dürrbach in der Gemeinde Riggisberg zurück. Dort wurden die langhaarigen, grossen Hunde mit ihrem treuen Geschichtsausdruck häufig gesehen und seien liebevoll «Dürrbächler» genannt worden. Man bezeichnet sie heute noch als die am meisten menschenbezogene Rasse der Sennenhunde.

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5. Zuerst «Dürrbächler» mit kurzem Fell

Der Grosse Sennenhund sei 1908 erstmals an einer Internationalen Hundeausstellung in Langenthal vorgestellt worden, wie der Klub für Grosse Schweizer Sennenhunde informiert. Man begann danach langhaarige und stockhaarige Sennenhunde zu unterscheiden. Albert Heim sei jedoch der Meinung gewesen, dass nicht nur das Fell, sondern auch der Körperbau sehr unterschiedlich ist. Er setzte sich dafür ein die Rassen strickt zu trennen und legte somit den Grundstein für die Zucht der Grossen Sennenhunde.

6. Klein und flink sind die ehemaligen Hütehunde

Die kleineren Sennenhunde, der Appenzeller «Bläss» und der «Entlibucher», wurden als Treib- und Hütehunde gezüchtet, deshalb sollen sie bis heute einen ausgesprochen hohen Bewegungsdrang haben. Zudem seien beide Hunderassen ausserordentlich temperamentvoll, wie beide Vereine betonen.

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7. Sennenhunde können verschiedenste Formen von Ruten haben

Das klassische Merkmal vom Appenzeller Sennenhund ist die gekringelte Rute, nach dem Club für Appenzeller Sennenhunde, sei dies neben der Grösse ein wichtiges Rassenmerkmal. Der Entlebucher aus dem Tal der Emme, der Kleinste aller Sennenhunde, habe hingegen einen kleinen Stummelschwanz oder eine natürlich hängende Rute.

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Ob zum Milchwägeli ziehen, zum Kühe treiben oder als Familienmitgleid – Sennenhunde sind intelligente, treue und arbeitswillige Begleiter. Durch ihre gezielte Zucht zum Arbeitstier haben alle einen hohen Bewegungsdrang und benötigen genügend Beschäftigung.  Die einstigen Bauernhunde haben sich jedoch zu hervorragenden Familienhunden entwickelt und werden als Lawinenrettungs- und Therapiehunde immer noch vielseitig eingesetzt – deshalb sind sie auf der ganzen Welt beliebt.