1.7 Millionen Katzen leben in der Schweiz. Laut der Forschungsgemeinschaft SWILD, in welcher Biologinnen und Biologen zur Stadtökologie, Wildtierforschung und Kommunikation forschen, haben rund 70% der Schweizer Katzen Zugang zur Wildnis. Die Freigänger erlegen jedes Jahr Millionen von Wildtieren. Die Problematik dabei sei, dass Wildtiere durch die intensive Landwirtschaft und Zersiedelung schon genug unter Druck stehen würden. Die hohe Anzahl Katzen könnte für Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien in einigen Regionen zu einem ernstzunehmenden Problem werden.

Katzen- und vogelfreundlich

Die Organisation SWILD hat eine einfache katzen- und vogelfreundliche Lösung für dieses Problem gefunden: Bunte Halsbänder, welche die Beute abschrecken und so den Jagderfolg von Katzen reduzieren sollen. Die Halskrause ist nicht nur farbig, schützt Vögel und kleine Säugetiere, sondern sie ist auch mit einem reflektierenden Streifen versehen – dieser macht Katzen im Strassenverkehr besser sichtbar.

Die Krause wird über ein Sicherheitshalsband gezogen, der Verschluss löst sich, wenn zu viel Druck auf ihn wirkt. Zum Beispiel wenn sich die Katze in einem Busch verheddert hat. Das Halsband kann zusätzlich noch mit einem Glöckchen versehen werden, um den Jagderfolg weiter zu senken.

 

Erhebliche Reduktion des Jagderfolgs

Eine Studie von SWILD und der Vogelwarte Sempach in den Jahren 2019 und 2020 bestätigte die Wirkung der bunten Katzenkrausen und der Glöckchen. Jene Katzen mit Krausen bringen 37% weniger Vögel nach Hause. Die Kombination von Glöckchen und Krause reduziert den Jagderfolg sogar um ganze 60%.

Weitere Massnahmen zum Schutz der Vögel und vertiefte Erkenntnisse über die Wirkung der Krause soll eine neue Studie bringen. Konkret soll untersucht werden, welche Auswirkung tägliches Spielen mit der Katze und eine proteinreiche Ernährung auf den Jagderfolg von Büsis hat.

Freiwillige aus der ganzen Schweiz können an der Studie von SWILD und der Vogelwarte Sempach teilnehmen. Wenn ihre Katze mindestens einmal pro Woche einen Vogel mit nach Hause bringt, können sie sich direkt bei SWILD für die Studie anmelden.