Lange Zeit wurde der Ursprung des Haushundes in Ostasien vermutet. Es wurde angenommen, dass die frühe Landwirtschaft Wölfe in die Dörfer lockte und dies schliesslich zur Domestizierung führte. Alles falsch, beweist nun ein Forscherteam um Olaf Thalmann von der Universität Turku in Finnland. In der Fachzeitschrift «Science» erläutern sie, dass europäische Jäger und Sammler bereits vor 19'000 bis 32'000 Jahren Wölfe domestizierten. 

Eine Beziehung zu Wölfen ausserhalb Europas sei hingegen nur entfernt vorhanden. Der Wolf wurde also zuerst in Europa zum besten Freund des Menschen. Dies belegen die Forscher, indem sie die DNA moderner Hunde und Wölfe mit jener von prähistorischen Tieren aus verschiedenen Erdteilen verglichen. Demnach stammen alle heute lebenden Hunde von europäischen Vorfahren ab. Eine Beziehung zu Wölfen ausserhalb Europas sei hingegen nur entfernt vorhanden. Der Wolf wurde also zuerst in Europa zum besten Freund des Menschen.

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  Ein 26'000 Jahre alter Wolfsschädel aus Belgien.
  Bild: © Royal Belgian Institute of Natural Sciences 

Auch Funde aus der Schweiz
Vermutlich folgten die Wölfe den jagenden Menschen auf der Suche nach Aas und Nahrungsresten und gaben so den Anstoss zum späteren Zusammenleben, schreibt das Team um Thalmann. «Damit gab es den Hund als Haustier, lange bevor zum Beispiel Ziegen, Schafe oder Rinder domestiziert wurden», erklärte Mitautor Johannes Krause vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Tübingen.

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  Das Kesslerloch. Bild: Adrian Michael/wikimedia.org/CC-BY-SA

Für ihre Studie analysierten die Forscher das Erbgut von 18 prähistorischen Tieren, das von 77 modernen Hunden und das von 49 Wölfen. Unter den 1000 bis 36'000 Jahre alten Funden sind auch Exemplare aus der Schweiz. Die Knochenfunde aus dem Kesslerloch in Thayingen SH soll 14'500 Jahre alt sein.