Seit 2015 sinkt die Zahl der Tierversuche in der Schweiz kontinuierlich. Insgesamt hat der Einsatz von Versuchstieren in dieser Zeit um 18 Prozent abgenommen. 2020 gingen die Zahlen auch deshalb zurück, weil wegen der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie zum Teil auf Tierversuche verzichtet wurde, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Montag mit.

Allerdings fanden einige der Tierversuche auch in der Covid-19-Forschung statt. 1328 Tiere wurden in 18 bewilligten Versuchen eingesetzt. Dies entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent aller Tierversuche in der Schweiz. Zehn Tierversuche hatten zum Ziel, Grundlagen zu Impfstoffen zu erforschen. Fünf Versuche beschäftigten sich mit der Immunologie und der Übertragbarkeit von Covid-19.

Tiere leiden mehr
Erneut angestiegen ist die Zahl der Versuche, die im höchsten Schweregrad 3 durchgeführt werden (plus 7,8 Prozent). Diese Entwicklung ist seit 2013 zu beobachten. Bei diesen Versuchen werden die Tiere schwer belastet.

Dass immer mehr Versuche in diesem höchsten Schweregrad stattfinden, ist laut dem BLV auch darauf zurückzuführen, dass die Schweregrade in einzelnen Versuchen seit 2018 höher eingestuft werden als zuvor. Von allen Tierversuchen in dieser Kategorie entfallen rund 94 Prozent auf die Erforschung von Krankheiten beim Menschen.

Beim Schweregrad 2 handelt es sich um Versuche mittlerer Belastung. Hier gingen die Zahlen zurück (minus 8 Prozent). Die Gruppe der zwei niedrigsten Schweregrade 0 und 1 nahm mit rund 5000 eingesetzten Tieren ab (minus 1,2 Prozent).