Der neunjährige Sohn der Engländerin Hayley Sandiford darf eigentlich nicht alleine mit dem Hund Gassi gehen. Denn der American Pitbull «Winston» ist mehr als 40 Kilogramm schwer und stärker als der Sohn. Doch als die Mutter kürzlich einen Moment lang nicht aufpasste, nahm der Sohn den Hund an die Leine und ging mit ihm nach draussen. Prompt hat sich Winston losgerissen, ist am Postboten hochgesprungen und hat ihn in den Arm gebissen, wie Daily Mail berichtet.

Hund wird kastriert
Die «Royal Mail» – der staatliche Postbetrieb des Vereinigten Königreichs – informierte daraufhin die Anwohner der Sackgasse, dass Ihnen die Post ab sofort nicht mehr zugestellt werde. Das Risiko sei zu hoch. Die Betroffenen müssen ihre Korrespondenz nun auf der Poststelle abholen, und wenn sie dies nicht tun, gehen die Sendungen nach 18 Tagen zurück an den Absender.

Pitbull Winston hat gemäss der 29-jährigen Besitzerin nie zuvor jemanden gebissen, doch werde er nun kastriert, damit er etwas ruhiger werde. Die Reaktion der Post findet sie unfair gegenüber den Nachbarn. Sie würde es verstehen, wenn nur sie keine Post mehr erhalten würde, sagte sie gegenüber Daily Mail.

Schweiz: Arbeitsweg gefährlicher als Hunde
In der Schweiz sind Hundebisse bei Postboten gemäss Mediensprecher Bernhard Bürki kein grosses Problem. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 109 Bisse gemeldet, wobei in der Zahl sogar noch einige Bisse anderer Tierarten wie Zecken enthalten sind. Nur gerade in 13 Fällen blieb ein Briefträger wegen eines Bisses mehr als drei Tage der Arbeit fern.

«Hundebisse machen weniger als 5 Prozent der Arbeitsunfälle aus», sagt Bürki. Weit gefährlicher sei für Briefträger der Arbeitsweg, etwa wenn Schnee die Trottoirs und Treppen rutschig mache.