Herzig schauen sie aus, die Hunde, wie sie über die Sessel hinausgucken. Ganz brav sitzen sie im Theatersaal und schauen sich das Musical «Billy Elliot» an. Ob ihnen die Vorstellung gefällt, ist allerdings zweitrangig. Denn sie sind hier um zu lernen.

Es handelt sich bei den Vierbeinern nämlich um Assistenzhunde in Ausbildung. Trainiert werden sie von «K-9 Country Inn Working Service Dogs» im kanadischen Ontario. Ihre Besitzer sind Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ihnen sollen die Hunde helfen, im Alltag besser zurechtzukommen. Deshalb müssen sie mit potentiell stressigen Stimuli umgehen lernen, wie zum Beispiel laute Geräusche oder helle Lichter. Ausserdem lernen sie im Theater, ihre Besitzer durch Menschenmengen und enge Gänge zu navigieren und sich dabei nicht ablenken zu lassen.

«Alle Hunde waren fantastisch und blieben während der ganzen Show ruhig», sagt K-9-Cheftrainerin Laura Mackenzie zum kanadischen Sender «CBC Radio». «Es ist wichtig, dass wir die Hunde auf jegliche Aktivitäten vorbereiten, die ihre Besitzer gerne mitmachen würden.»

Mehr Fotos von den Hunden im Theater gibt es in diesem Tweet:

[EXT 1]

 

Dazu gehört auch das Theater – obwohl dort normalerweise keine Hunde in die Vorführungen mitgenommen werden dürfen. Das Stratford Festival, ein von April bis Oktober in Ontario stattfindendes Theaterfestival, bietet jedoch sogenannte «Relaxed Performances» an. Diese Vorstellungen sind weniger laut, weniger hell, weniger voll und das Publikum darf sich im Saal auch mal bewegen. So soll das Theater zugänglich gemacht werden für Menschen mit Beeinträchtigungen, die ihnen den Besuch von normalen Vorstellungen unmöglich machen.