Ein weisser Schäferhund, so ein Tier fällt auf. Allerdings sei der Hund mehr als nur ein Blickfang, sagt Armin Ettlin. Er ist Zuchtleiter der Gesellschaft Weisse Schäferhunde Schweiz (GWS) dem Schweizer Rasseclub der Berger Blanc Suisse. «Der Weisse Schweizer Schäferhund ist ein toller Begleiter, sehr menschenbezogen und der ideale Familienhund», so Ettlin. Da es aktuell in der Schweiz jedoch nur drei aktive Zuchtstätten mit FCI-Anerkennung gibt, muss man bei Interesse eine gewisse Zeit auf einen Welpen warten. Der Verein hält aber gute Kontakte zu Züchtern im Ausland, nicht nur, um die Nachfrage an Hunden hierzulande zu decken, sondern auch, um die Zuchtlinien durch geeignete Zuchttiere zu erweitern.

Denn eines ist Ettlin besonders wichtig: Die Hunde sollen gesund und robust sein. Deshalb werden von den Zuchttieren einige genetische Tests, eine Audiometrie zur Sicherstellung, dass die Hunde beidseits normal hören, diverse Röntgenresultate und ein einwandfreier Wesenstest verlangt. «Dank dieser Tests unserer Zuchttiere haben wir in der uns bekannten Population kaum Probleme mit den Augen oder dem Gehör, wie man es von anderen weissen Rassen kennt», berichtet Ettlin. Und wer einen Berger Blanc Suisse genauer anschaut, der bemerkt auch, dass der Rücken des Tieres horizontal gerade ist und nicht wie zum Beispiel beim Deutschen Schäferhund nach hinten abfällt. «Entsprechend haben die Weissen Schäferhunde auch kaum Hüftprobleme», so der Züchter.

Die Wurzeln des Berger Blanc Suisse gehen auf den Deutschen Schäferhund zurück, wobei immer wieder auch reinweisse Welpen auftauchten. Doch die Farbe Weiss galt als Makel und wurde in den 1930er-Jahren aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes gestrichen. Entsprechend wurden weisse Schäferhunde in Europa selten. Lediglich in Nordamerika wurden sie aufgrund ihres hübschen Aussehens noch geschätzt. Hier startete schlussendlich eine neue Zuchtbasis, die auf einen familienfreundlichen, weissen Hund abzielte.

Kluger Hund mit sanftem Wesen

«Während in Europa der Deutsche Schäferhund eher mit dem Ziel der Leistung gezüchtet wurde, so wurde der Weisse Schweizer Schäferhund in Amerika und Kanada sanfter im Charakter», beschreibt Ettlin den Unterschied in der Persönlichkeit der beiden Rassen. In den 1970er-Jahren kehrten die Weissen Schäferhunde nach Europa zurück. Doch erst die Bemühungen vor allem der GWS führten dazu, dass 2011 der Weisse Schweizer Schäferhund definitiv als eine eigene Rasse international anerkannt wurde. Entsprechend entstand auch der französische Name «Berger Blanc Suisse», in dem sowohl die Schweiz erwähnt wird, und der sich zusätzlich von der Bezeichnung «Schäferhund» als Abkürzung für den Deutschen Schäferhund abgrenzt.

In seiner Intelligenz und dem Wunsch zu gefallen, steht der Berger Blanc Suisse dem Deutschen Schäferhund in nichts nach. Auch als Arbeits- und Sporthund ist die Rasse ein guter Begleiter. Er ist wachsam und ist daher zwar ein guter Wächter, jedoch kein unangenehmer Nachbar. Als aktiver, energiegeladener Hund liebt der Berger Blanc Suisse ausgedehnte Spaziergänge und abwechslungsreiche Spiele. «Dieser Hund ist für fast alles zu haben», bestätigt Armin Ettlin schmunzelnd. Allerdings braucht er auch eine konsequente Erziehung. Dafür belohnt einen der Hund mit einer engen Beziehung zum Besitzer, für den er ein gehorsamer und zuverlässiger Begleiter und nicht zuletzt auch ein geliebtes Familienmitglied werden kann.