Dem Dackelblick, dem kann kaum jemand widerstehen. Dabei hat es der kleine Jagdhund faustdick hinter den Ohren. Gestaltet sich der Dackel in der Wohnung als sanft und anhänglich, zeigt er draussen, was in ihm steckt. Der Jagdhund ist eigenwillig, zuweilen dominant und unbedingter Gehorsam gehört nicht zu seinen Stärken.

In seinem Ursprungsland Deutschland kann die Geschichte des passionierten Jägers weit zurückverfolgt werden. Im Mittelalter wurden die kurzbeinigen, aus Bracken abstammenden Hunde mit dem langen Körperbau genutzt, um Dachsen und Füchsen in ihren Bauen nachzustellen. Ausserhalb von Deutschland bekannt wurde die Rasse im 19. Jahrhundert durch den deutschen Prinzen Albert, Gemahl der britischen Königin Victoria. Dieser brachte einige der Hunde nach Grossbritannien, wodurch sich die Queen in die kleinen Vierbeiner verliebte. In der Folge gewann der Hund international und insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika an Popularität, die bis heute ungebrochen ist.

Der Dackel, der im englischsprachigen Raum wegen seiner Nutzung auch als Dachshund bekannt ist, kommt in den drei Fellvariationen Rauhaar, Langhaar und Kurzhaar daher. Unterteilt wird er zusätzlich in drei verschiedene Grössen, die nicht wie sonst üblich anhand der Widerristhöhe, sondern anhand des Brustumfanges gemessen werden. Das hat seinen Ursprung im Anwendungsbereich der Tiere bei der Baujagd. So passten die Standarddackel mit einem Brustumfang von 35 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu neun Kilogramm in einen Dachsbau, die etwas kleineren Zwergdackel eigneten sich für den schmaleren Fuchsbau. Die später gezüchteten und etwa drei Kilogramm schweren Kaninchendackel wurden zur Baujagd auf Kaninchen eingesetzt.

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Bei Jägern ist der kleine Jagdhund immer noch ein gefragter Gehilfe, wird heute jedoch auch als Familien- und Begleithund geschätzt. Seinen ursprünglichen Charakter hat der kurzbeinige Hund allerdings beibehalten. Er wurde dazu gezüchtet, allein und ohne Sicht zu seinem Führer Entscheidungen selbstständig zu treffen und es mit grösseren und wehrhaften Tieren aufzunehmen. Wildschärfe, Beharrlichkeit und ein grosses Selbstbewusstsein zeichnen ihn aus. Dackel gelten daher nicht als Anfängerhunde.

Die Rasse ist grundsätzlich robust und die Tiere können ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen. Dennoch sollte man beim Züchter genau hinschauen und von Tieren mit übertrieben langen Rücken und sehr kurzen Beinen die Finger lassen, denn der Dackel kann an spezifischen Krankheiten leiden. So können die langen Rücken zu der gefürchteten Dackellähme, einem Bandscheibenvorfall, führen.

Rauhaardackel

Sein Fell ist rau und drahtig und sein Bart verleiht dem Rauhaardackel Charakter. Und was für eine grosse Persönlichkeit der Jagdgebrauchshund im Miniaturformat hat! Er ist keinesfalls ein Schosshund und muss körperlich wie mental gefordert werden. Das ist nicht nur seinem Einsatz als Jagdhund zu verdanken. Um ein raues Fell zu erreichen, wurden beim Dackel drahthaarige Schnauzer und Terrier eingekreuzt. Der Rauhaardackel ist ein robuster und gesunder Hund, was er wohl seiner Beliebtheit als Jagdhund zu verdanken hat. Er ist einer der wenigen Kleinhunde, die heutzutage noch als Arbeitshunde eingesetzt werden. Rauhaardackel sind grundsätzlich gute Familienhunde, können sich aber bei ungenügender Sozialisierung schlecht mit Kleinkindern und anderen Haustieren verstehen und haben dank ihres Selbstbewusstseins oftmals keine Probleme, sich gegen vielfach grössere Hunde durchzusetzen.

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Kurzhaardackel

Der kurzhaarige Dackel entspricht am ehesten dem ursprünglichen Dackel, denn er stammt direkt von den Keltischen Bracken ab und im Laufe der Zeit wurden keine weiteren Rassen mit eingekreuzt. Zwar gilt der Kurzhaardackel als weniger grosser Sturkopf als der Rauhaardackel, doch dank seiner jahrhundertelangen jagdlichen Verwendung schlummert in ihm ein vollwertiger Jagdhund. Er kommt in verschiedenen Farbschlägen daher, wobei rote, tiefschwarze und dunkelbraune Tiere mit rötlichen Abzeichen am häufigsten sind. Neben den deutschen Kurzhaardackeln besteht eine amerikanische Zuchtlinie. Diese Tiere zeichnen sich durch buntere Farben und einen kompakteren Körperbau aus. Sie werden nicht jagdlich geführt, sondern rein als Familienhunde gezüchtet. In Amerika haben sie eine lange Tradition, während sie in Europa eine Modeerscheinung sind.

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Langhaardackel

Der Langhaardackel gilt als der ruhigste und am leichtesten erziehbare der drei Dackelarten. Unterschätzen darf man seine Persönlichkeit dennoch nicht, denn auch der Langhaardackel wurde lange Zeit als mutiger Jagdhund eingesetzt. Auch bei bester Erziehung wird er immer seinen eigenen Kopf haben. Seiner Familie ist der Langhaardackel äusserst treu und verhält sich gutmütig. Sein langes Fell entstand durch die Einkreuzung von englischen und deutschen Spaniel-Rassen. Einfarbige Langhaardackel weisen laut deutschem Zuchtstandard nur die Farbe Rot auf, zweifarbige Dackel können die Grundfarbe Braun oder Schwarz tragen. In den 1930er-Jahren wurde der langhaarige Dackel bei Hundeliebhabern zum beliebtesten Felltyp, bis er in den 70er-Jahren vom Rauhaardackel abgelöst wurde. Sein Fell muss regelmässig gebürstet werden.

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