Rasseportrait|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Hunderasseportraits
Hovawart: Der zuverlässige Wächter des Hofes
Der Hovawart ist ein kraftvoller, intelligenter Wachhund mit mittelalterlichen Wurzeln – und einem ausgeprägten Schutzinstinkt. Er gilt als loyaler Familienhund, braucht aber klare Regeln, viel Bewegung und erfahrene Menschen, die seinen eigenständigen Charakter verstehen und führen können.
SteckbriefGrösse: 58-70 cm
Gewicht: 20-40 kg
Lebenserwartung: 10-14 Jahre
Felllänge: mittellang
Fellfarbe: blond, schwarz
Geeignet als: Dienst-, Begleit- und Familienhund
Sportarten: Obedience, Mantrailing, Fährtenarbeit, Rettungshundearbeit
Auslaufbedürfnis: hoch
Sabber-Potential: gering
Stärke des Haarens: mittel
Zusammenleben mit anderen Haustieren: eher geeignet
Herkunft & Geschichte
Der Hovawart gehört zu den alten deutschen Gebrauchshunderassen. Schon im Mittelalter wurde er als treuer Hof- und Wachhund geschätzt. Sein Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen: «Hova» für Hof, «wart» für Wächter. Im 20. Jahrhundert wurde die Rasse systematisch neu aufgebaut, um den ursprünglichen Typ zu erhalten. Ziel war ein vielseitiger, kräftiger Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb.
Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und Temperament
Der Hovawart ist ein intelligenter, selbstbewusster und wachsamer Hund mit starkem Familienbezug. Er gilt als treu und anhänglich gegenüber seinen Bezugspersonen, ist aber gegenüber Fremden meist reserviert. Seine natürliche Schutzbereitschaft zeigt sich früh, weshalb er als zuverlässiger Wachhund geschätzt wird. Trotz seines ruhigen Wesens braucht er klare Regeln – denn der Hovawart weiss, was er will, und testet gern Grenzen aus.
Erziehung und Haltung
Ein Hovawart braucht eine liebevolle, aber konsequente Erziehung. Er ist kein Hund für Anfänger, denn er bringt ein hohes Mass an Eigenständigkeit mit. Wer ihn mit Geduld, Klarheit und positiver Bestärkung führt, bekommt einen treuen Begleiter mit grossem Arbeitseifer. Für die Haltung sind Haus und Garten ideal.
Aktivitäten
Bewegung ist für den Hovawart Pflicht. Lange Spaziergänge, Suchspiele, Hundesportarten wie Fährtenarbeit oder Mantrailing – alles, was Körper und Geist fordert, ist willkommen. Wird er nicht ausgelastet, kann er schnell auf eigene Ideen kommen – und die sind nicht immer im Sinne des Besitzers.
Besonderheiten
Was den Hovawart besonders macht, ist seine Kombination aus Unabhängigkeit und Loyalität. Er entwickelt eine starke Bindung an seine Familie, bleibt aber immer ein wenig eigenständig.
Pflege
Sein mittellanges, wetterfestes Fell wirkt pflegeintensiver, als es ist. Ein gründliches Bürsten ein- bis zweimal pro Woche reicht meist aus, um Verfilzungen zu vermeiden und das Fell gesund zu halten.
Gesundheit
Der Hovawart gilt als robuste Rasse mit einer Lebenserwartung von etwa 10 bis 14 Jahren. Verantwortungsvolle Zucht hat dazu beigetragen, viele Erbkrankheiten zu reduzieren.
Pro & Contra
Vorteile:
- Sehr loyaler und wachsamer Familienhund
- Intelligent, lernfähig und vielseitig einsetzbar
- Relativ gesund und robust
- Ausgeglichenes Wesen bei guter Führung
Nachteile:
- Starker Schutztrieb – braucht konsequente Erziehung
- Braucht viel Bewegung und geistige Auslastung
- Nicht ideal für Anfänger oder bequeme Halter
- Neigt zur Eigenwilligkeit
Ideale Besitzer
Der Hovawart passt am besten zu aktiven Menschen mit Hundeerfahrung, klarer Führung und ausreichend Zeit. Wer ihm körperliche Beschäftigung und geistige Herausforderungen bietet, bekommt einen verlässlichen, treuen Partner. Familien mit Garten und naturverbundenem Lebensstil sind für ihn ideal.
Fun Fact
Sein Name «Hofwächter» ist Programm: Viele Hovawarte übernehmen ihre Rolle als Haus- und Hofbewacher ganz ohne Ausbildung.
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