Als Cellist im renommierten National Symphony Orchestra und musikalischer Leiter des daraus entstandenen Eclipse Chamber Orchestra ist David Teie Vollblutmusiker. In seiner Karriere begann er sich auch mit der Frage zu befassen, wieso Musik uns berührt. Die Antwort, auf die er stiess, leuchtet ein: Unsere Musik orientiert sich an denjenigen Geräuschen, die wir hörten, während sich unser Gehirn entwickelte. So empfinden wir diejenigen Stücke als entspannend, in denen die Pauke in einem Tempo geschlagen, der ungefähr dem Ruhepuls der Mutter entspricht, in deren Bauch wir heranwuchsen.

Kein Wunder also, interessieren sich Katzen nicht für menschliche Musik. Echte Katzenmusik müsste anders aufgebaut sein, auf Geräuschen wie Katzenschnurren aufbauen und zudem auch diejenigen Frequenzen nicht ausser Acht lassen, die für das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar sind.

Die Harfe imitiert das Schnurren
Genau das hat David Teie getan. So lässt er etwa eine Harfe 23 Töne pro Sekunde spielen – dies entspreche der Frequenz des Schnurres einer Katze. Zudem nimmt er die Katzenmusik mit Equiment auf, das Tonhöhen bis zu 96 Kilohertz registriert, obwohl die Hörschwelle für Menschen bei 20 Kilohertz liegt. Um die hohen Tempi zu erreichen, komponiert er alles in einem dreimal langsameren Tempo und beschleunigt die Musik im Nachhinein elektronisch. Ein Ausschnitt aus einem der Stücke ist auf seiner Website zu hören. 

David Teies erklärtes Ziel ist es, eine Vierfach-CD mit Musik für Katzen herauszugeben. Die Kosten veranschlagte er mit 20'000 US-Dollar, die er über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hereinholen wollte. Das Ergebnis übertraf sämtliche Erwartungen: Bis 24 Stunden vor Ablauf der Sammelfrist wurden ihm bereits 232'593 Dollar zugesichert. Damit kommt nicht nur das geplante CD-Projekt zustande, es bleibt auch ein Haufen Geld übrig für weitere Projekte. So möchte Teie in Zukunft auch beruhigende Musik für Hunde und Pferde komponieren und aufnhemen.

Wissenschaftlich geprüft
Wer nun an der Wirkung von Teies Musik zweifelt, sei auf seine Zusammenarbeit mit Charles Snowdon, einem inzwischen emeritierten Psychologieprofessor der Universität Wisconsin-Madison, hingewiesen. In einer Studie, die sie im Fachjournal Applied Animal Behaviour Science veröffentlichten, zeigte sich, dass Katzen signifikant stärker und schneller auf Katzenmusik reagieren als auf Menschenmusik.