300 bis 400 Franken Steuer sollen für eine Katze pro Jahr fällig werden. Das hat Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, in der SRF-Rundschau vorgeschlagen. Allerdings mit einem kleinen Zusatz: Die Katzensteuer soll nur für Tiere gelten, die nicht kastriert sind. Denn Ziel ist es, die Population von rund 1,5 Millionen Katzen zu verringern. Damit sollen mögliche Beutetiere geschützt werden, insbesondere Reptilien wie die Zauneidechse, aber auch Amphibien, Kleinsäuger und Vögel.

Der Vorschlag, der nun viel zu reden gibt, ist nicht neu. So hatte Wildbiologe Darius Weber schon 2011 an einer Podiumsdiskussion im Aargauer Museum Naturama die Einführung einer Katzensteuer propagiert. Aktuell wird auch in einigen Städten in Nordrhein-Westfalen mit dem Gedanken gespielt, Katzen zu besteuern.

Kastrationspflicht verfolgt dasselbe Ziel
Dass Katzen im Gegensatz zu Hunden bisher nicht besteuert werden, hat historische Gründe. Früher galten Katzen als nützlich, weil sie Mäuse und Ratten vertrieben, während Hunde meist als Luxustiere gehalten wurden. Inzwischen werden die Hundesteuern aber mit dem Aufwand begründet, den Hunde verursachen, etwa für das Aufstellen von Robidogs.

Eine Katzensteuer würde also einem ganz anderen Zweck dienen als die Hundesteuer, nämlich eben dem Schutz der Natur. Um die Anzahl der Freigängerkatzen zu verringern, werden aber auch andere Vorschläge diskutiert. So haben die Tierschutzorganisationen «Network for Animal Protection» und «Stiftung für das Tier im Recht» Ende März eine Petition lanciert, in der sie eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen fordern. Dieser Vorschlag findet im Gegensatz zur Steuer auch unter Katzenbesitzern viel Unterstützung.