Im Oktober 2013 trat in Rumänien ein neues Gesetz zum Umgang mit Streunerhunden in Kraft. Kurz nachdem ein kleiner Junge von einem Rudel Streuner getötet worden war, hatte das rumänische Parlament eine Neuregelung verabschiedet, die es erlauben, herrenlose Strassenhunde zu töten («Tierwelt Online» hat berichtet).

Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» legte, wie sie selber berichtet, Mitte März Berufung gegen das Tötungsgesetz ein. «Es ist höchste Zeit, dass der Premierminister die Dinge in die Hand nimmt und das Tötungsgesetz und die Misshandlungen stoppt», sagt «Vier-Pfoten»-Kampagnendirektor Gabriel Paun.

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 Bilder: © Vier Pfoten

Unzimperliche Hundefänger
Während dieses Geschäft auf seine Behandlung wartet, musste sich «Vier Pfoten» am vergangenen Freitag gegen eine andere Attacke wehren. Wie die Organisation am Montag mitteilt, ist ihre Tierklinik in der rumänischen Hauptstadt Bukarest am vergangenen Freitag «überfallen» worden. 

Hundefänger der rumänischen Veterinär-Aufsichtsbehörde ASPA seien gewaltsam in die Tierklinik eingedrungen, um dort «etwa 75 Hunde» in ihre Fahrzeuge zu verladen und ins städtische Tierheim zu bringen. Videoaufnahmen von «Vier Pfoten» (oben) beweisen: Die Männer sind dabei brutal vorgegangen. Mindestens vier Hunde seien laut den Tierschützern noch vor Ort «aufgrund der Misshandlungen» gestorben.

Dabei hätten die ASPA-Mitarbeiter das Schloss zur Tierklinik aufgebrochen und Aussenboxen zerstört, wie «Vier Pfoten» berichtet. «Das ist illegal», betont Paun. «Wir haben bei der Polizei Anzeige erstattet und werden auf legalem Wege gegen die ASPA vorgehen. Die Hauptvorwürfe: Tötung von Tieren und Tierquälerei, Diebstahl, Beschlagnahme privater Güter und Vandalismus.»

Kein Zugang mehr zur Tierklinik
Der Auftrag sei laut «Vier Pfoten» von der Bukarester Stadtverwaltung angeordnet gewesen und verstosse gegen einen Vertrag zwischen der Verwaltung und den Tierschützern. «Vier Pfoten» durfte die Tierklinik, die in städtischem Besitz ist, für ein Kastrationsprojekt nutzen. Der Vertrag hätte noch bis April Gültigkeit, doch würde den «Vier-Pfoten»-Mitarbeitern nun der Zugang zum Gebäude verwehrt. «Vier Pfoten hat keine Aufforderung erhalten, das Gebäude zu räumen», schreibt die Organisation in einer Medienmitteilung.

«Die grausame Aktion der ASPA ist absolut sinnlos», sagt Gabriel Paun. Und präzisiert, dass die Adoption vieler Hunde in der Tierklinik bereits in die Wege geleitet worden seien. «Wir werden unser Bestes geben, diejenigen, die das Massaker überlebt haben, erneut zu retten. Und wir hoffen, dass wir liebevolle Familien für sie finden.»

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