Hundebesitzer, deren Liebling nicht in eine Tasche oder in einen Korb passt, müssen für ihn in Tram, Bussen und Zügen des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) ein 1/2-Preis-Ticket lösen. Das heisst, unabhängig davon, ob der Hund unter dem Sitz oder zwischen den Füssen platziert ist oder bestenfalls neben dem Sitz, wird ein Preis verrechnet, der einer Halbtaxfahrt gleichkommt.

Zwar gibt es die Möglichkeit, einen «NetzPass für Hunde» zu lösen. Als Grundlage dient jedoch das Abonnement für Jugendliche bis 25 Jahre. So bezahlt man für ein Jahresabo bei zwei Zonen 2. Klasse 549 Franken.

Voluminöse Gepäckstücke fahren gratis
Diese Tarifgestaltung sei «unangemessen» und im Vergleich zu gratis mitgeführtem voluminösem Gepäck «nicht nachvollziehbar», befanden eine Vertreterin der GLP und ein Vertreter der FDP.

Sie verwiesen unter anderem auf die SBB. Diese bietet ein GA für Hunde an, das sich preislich vom Junioren-GA deutlich unterscheidet (780 Franken gegenüber 2600 Franken). So gerechnet würde ein Hunde-Jahresabo für zwei Zonen noch etwa 165 Franken kosten. Auch die günstige Enkel-Karte zogen die Postulanten zum Vergleich herbei.

Ihrer Ansicht nach würde ein tariflich angepasster Hunde-NetzPass respektive eine Karte für Hundehalter - analog zur Enkel-Karte - dem Bedürfnis vieler ÖV-Benutzer entsprechen und «wohl auch die Anzahl Schwarzfahrten verringern»sowie die «Hundefreizeitmobilität» im Auto vermindern.

Ungewohnte Allianzen
Sie reichten deshalb ein Postulat ein, das am Mittwoch mit 70 Ja- gegen 38 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen an den Stadtrat überwiesen wurde. Dabei ergaben sich ungewohnte Allianzen. SVP, CVP, Grüne und ein Teil der AL stimmten vor allem aus formalen Gründen gegen das Postulat, befürwortet wurde es von SP, GLP und FDP.

Zwar war allen bewusst, dass der Zürcher Stadtrat keinen Einfluss auf die Tarifgestaltung des ZVV hat, sondern der Kantonsrat. Dennoch soll sich der Stadtrat für die Hunde einsetzen und ein Zeichen setzen, befand die Ratsmehrheit.