Nach der Infektion einer Krankenpflegerin mit dem Ebola-Virus ist in Spanien ein Streit um das Schicksal des Hundes der Frau ausgebrochen. Die Madrider Behörden gaben die Anordnung, das Tier einzuschläfern.

Der Ehemann der Ebola-Kranken, der wegen einer möglichen Infektion zur Sicherheit ebenfalls in die Quarantäne-Station eines Spitals eingewiesen worden war, startete im Internet eine Kampagne zur Rettung des Hundes mit dem Namen «Excalibur».

«Er ist allein in der Wohnung, hat Nahrung und Wasser. Da kann er niemanden anstecken», sagte der Ehemann der Zeitung «El País» (Mittwochsausgabe).

[EXT 1]

Der «Ebola-Hund» auf Twitter. Quelle: @NoticiasCaracol

Die Behörden hatten angeordnet, die Wohnung des Ehepaares in der Madrider Vorstadt Alcorcón zu desinfizieren und das Tier zu töten. Tierschützer setzten sich im Internet für das Tier ein. Experten wiesen darauf hin, dass die Gefahr einer Ebola-Infektion bei Hunden bisher kaum erforscht sei.

«Wir dürfen kein Risiko eingehen», sagte der Präsident der Madrider Veterinärvereinigung, Felipe Vilas, der Zeitung. «Es ist logisch, das Tier zu eliminieren.» Ein Madrider Gericht stellte am Mittwoch den Behörden die Erlaubnis aus, die Wohnung zu betreten und den Hund einzuschläfern. Ein Expertenteam war am Mittwochvormittag bereits auf dem Weg zu dem Haus.

Update 9.10.2014
Noch am Mittwoch haben die Behörden «Excalibur» dann tatsächlich einschläfern lassen. «Wir hatten leider keine andere Wahl», sagte der Gesundheitsminister der Madrider Regionalregierung, Javier González, am Mittwoch. Der Widerstand war aber gross: Als ein Expertenteam vor der Wohnung in der Madrider Vorstadt Alcorcón anrückte, um den Hund abzuholen, versperrten etwa 50 Demonstranten ihm den Zutritt. Polizisten machten den Experten den Weg frei. Auch beim Abtransport des Hundes kam es zu einem Gerangel zwischen Tierschützern und der Polizei.