Bei den Neuankömmlingen handle es sich um Tiere aus einer Auffangstation in der Ostschweiz, teilte Jean-Marc Ducotterd, der Leiter der Schildkrötenauffangstation in Chavornay mit. Dort könnten sie wegen Problemen mit den Ausseninstallationen nicht mehr tiergerecht untergebracht werden. Die Tiere wurden am Samstagmorgen in die Westschweiz gebracht.

In Chavornay befindet sich die schweizweit mit Abstand grösste Schildkrötenauffangstation der Schweiz. Mit den 50 neuen Tieren bietet sie momentan rund 1350 Wasser- und Landschildkröten Asyl. Die Tiere stammen von Menschen, die ihre Schildkröten nicht mehr halten können oder wollen, zum Beispiel weil sie nach einem Umzug keinen Platz mehr haben für Aussengehege, oder weil sie in ein Alter kommen, in dem das Betreuen von Tieren nicht mehr möglich ist.

Weil die Anlage in Chavornay aus allen Nähten platzt, plant Ducotterd seit längerer Zeit einen Neubau. Darin sollen bis zu 5000 Schildkröten Platz finden. Die Bauarbeiten für einen ersten Schritt des Projekts starten in diesen Tagen. Bis im nächsten Frühling sollen zwei je 35 auf 5 Meter grosse Becken für Wasserschildkröten und zwölf Gehege für Landschildkröten entstehen.

Um das gesamte Projekt zu realisieren, müssten aber in einem zweiten Schritt auch Treibhäuser für besonders wärmeliebende Arten gebaut werden. Und dafür fehlt dem Verein namens «Protection et Récupération des Tortues» momentan das Geld: Ducotterd und sein Team suchen deshalb weiterhin Gönner und Sponsoren.