Einer Hündin in den USA waren 19 Embryos, die aus künstlicher Befruchtung stammen, eingepflanzt worden. Sie hat sieben Welpen geboren, wie Wissenschaftler von der Cornell University im Fachjournal «PLoS ONE» schreiben. Zwei der Welpen stammen von einer Beagle-Hündin und einem Cocker Spaniel, die übrigen von Beagle-Paaren.

Hoffnung für Artenschutz
Seit Mitte der siebziger Jahre hätten Wissenschaftler versucht, In-vitro-Welpen zu schaffen und seien immer wieder gescheitert, sagte Reproduktionsbiologe Alex Travis vom Baker Institute von der Cornell University im Bundesstaat New York. Nun eröffneten sich neue Möglichkeiten, seltene Rassen und bedrohte, mit dem Hund verwandte Tierarten vor dem Aussterben zu retten, schreibt das Team. «Wir können Sperma einfrieren und lagern und es für künstliche Befruchtung nutzen. Wir können auch Eizellen einfrieren, aber ohne In-Vitro-Befruchtung konnten wir sie nicht nutzen», sagte Travis laut einer Mitteilung seiner Universität. «Nun können wir diese Technik nutzen, um die Gene von gefährdeten Arten zu bewahren.»

Die Forscher versprechen sich zudem neue Erkenntnisse, um Erbkrankheiten bei Hunden zu verhindern. Aufgrund vieler ähnlicher Leiden bei Mensch und Hund könne dies auch bei der Bekämpfung genetisch bedingter Krankheiten des Menschen nützlich sein.

Gebremste Euphorie
«So ganz euphorisch muss man da nicht sein», sagt dagegen Fred Sinowatz, Embryologe in der Tiermedizin der Universität München, der an der Studie nicht beteiligt war. Es gebe viele Unterschiede zwischen Mensch und Hund. Zudem kenne er keine Spezies, die akut bedroht und gleichzeitig so eng mit dem Hund verwandt sei, dass die Technik verwendet werden könnte. Es sei sinnvoller, Tiere auf andere Weise zu schützen.