Katzen sind Jägerinnen. Auch mehrere Tausend Jahre als schnurrende Begleiterinnen der Menschen haben ihren Jagdtrieb nicht schmälern können. Zwar bevorzugen es heute viele Stubentiger, sich von ihren Menschen bequem das Futter hinstellen zu lassen, doch Jagen gehört – neben Schlafen natürlich – dennoch zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen.

Und das hat ernste Konsequenzen. So sagte Urs Tester von der Umweltschutzorganisation Pro Natura 2016 gegenüber der «Tierwelt», dass die geschätzten 1,4 Millionen Katzen in der Schweiz jedes Jahr 10 Millionen Mäuse, 1,8 Millionen Vögel, 600’000 Reptilien und 3 Millionen Schmetterlinge töten. Jedes zehnte Tier gehört dabei zu einer geschützten Art.

Gerade im Siedlungsraum ist die Gefahr für Brutvögel von einer Katze erwischt zu werden hoch. Wer Eidechsen und Bildschleichen in seinem Garten fördern möchte, hat oft keine Chance. Andernorts ist die Anwesenheit von Katzen sogar noch verheerender: Wie Forscher 2016 im Fachmagazin «PNAS» berichteten, sind Katzen weltweit für das Aussterben von bisher 63 Tierarten verantwortlich. Das geschieht vor allem, wenn die Tiere in bis dahin von Räubern freie Inselökosysteme eingeschleppt werden.

Katzenbesitzer befragt
Viele Katzenhalterinnen und -halter sind sich dieser Problematik durchaus bewusst – und gehen auf verschiedene Weise damit um. Auf fünf verschiedene Weisen, um genau zu sein. Das zumindest glaubt ein Wissenschaftlerteam um Sarah Crowley von der englischen Universität Exeter anhand einer Umfrage unter Katzenbesitzern herausgefunden zu haben. «Über die Auswirkungen von jagenden Katzen auf Wildtiere wurde schon viel geforscht», sagt Crowley zu dem Online-Magazin «Treehugger». «Aber nur vergleichsweise wenige Forscher haben je die Katzenbesitzerinnen nach ihrer Meinung gefragt.» Crowley holte das nach und publizierte ihre Ergebnisse im Fachmagazin «Frontiers in Ecology and the Environment».

In ihrer Studie kommt die Umwelt-Sozialwissenschaftlerin zum Schluss, dass sich Katzenhalterinnen und -halter in Bezug auf das Jagdverhalten ihrer Büsi in fünf verschiedene Gruppen einteilen lassen (siehe ausklappbare Infobox gleich unten).

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Wie Crowley betont, seien die Antworten der Befragten sehr divers ausgefallen und nur selten lassen sich ihre Gefühle in schwarz oder weiss einteilen. Den meisten missfalle es, das ihre Katze jage, doch wissen sie nicht so genau, was sie dagegen tun können, ausser die Katze im Haus zu behalten. Dies wiederum wollen sie auch nicht, da sie um das Wohlergehen ihrer Tiere fürchten. Für allfällige Regulationen von Seiten der britischen Regierungsei es drum wichtig, erst das Befinden der Katzenhalterinnen zu kennen, damit diese Regulationen auch akzeptiert würden, schreiben Crowley und ihre Kollegen.

Sie haben ausserdem einen Online-Test ins Netz gestellt, in dem jeder Katzenbesitzer sich selber testen kann – allerdings auf Englisch. Der Test beinhaltet weniger Fragen als die in der Studie verwendete Umfrage, doch teilt er einen in eine der fünf Gruppen ein. Ob sich das mit der eigenen Erwartung deckt, muss jeder Katzenhalter und jede Katzenhalterin dann für sich entscheiden.

Zum Test geht es hier. Was ergab er bei Ihnen? Verraten Sie es uns in den Kommentaren.