Insgesamt befragte Master-Studentin Sarah Dodd von der University of Guelph im kanadischen Ontario 3673 Hunde- und Katzenbesitzer aus verschiedenen Ländern, darunter das Vereinigte Königreich, die USA und Finnland, zu ihren Essgewohnheiten und zu denen ihrer Tiere. Ihre Ergebnisse publizierte Dodd im Fachmagazin «PLOS One».

So gaben 6,2 Prozent der Befragten an, sich vegetarisch zu ernähren, 5,8 Prozent indes sind Veganer. 59 Tierbesitzer (1,6 Prozent), allesamt selbst Veganer und ein Vegetarier, ernähren ihre Tiere bereits rein pflanzlich. Jedoch zeigten sich 35 Prozent der Haustierbesitzer, die ihre Tiere nicht vegan ernähren, an einer pflanzlichen Ernährung für ihre Tiere interessiert. Mehr als die Hälfte von ihnen würde dies aber nur unter gewissen Bedingungen tun, beispielsweise, wenn garantiert wäre, dass die Tiere so alle nötigen Nährstoffe erhielten,  wenn der Tierarzt sein Okay gäbe oder wenn das pflanzliche Futter einfacher erhältlich wäre, als es jetzt ist.    

Die am meisten genannten Vorbehalte gegen eine fleischbasierte Ernährung ihrer Tiere waren für die Befragten das Wohl und die Rechte der Nutztiere, dass eine solche Ernährung ungesund sei, der Umwelt schade und soziale Schäden anrichte. Gegen eine pflanzliche Ernährung wurde mit den Argumenten dagegengehalten, sie sei unnatürlich, ungesund, nicht komplett, teuer und nicht moralisch.    

Die Ergebnisse überraschen. Forscherin Dodd sagt in einer Medienmitteilung, viele Menschen hätten gehört, dass eine vegane Ernährung bei Menschen gesundheitliche Vorteile bei ein vermindertes Krebsrisiko bringe. Ausserdem gebe es eine wachsende Besorgnis über die Umweltschäden, welche die Landwirtschaft verursache. «Es gibt jedoch noch sehr wenig Forschung zur Tragbarkeit einer pflanzlichen Ernährung bei Hunden und Katzen.»    

Katzen sind karnivor
Gerade bei Letzteren finden viele Tierschutzorganisationen klare Worte. Katzen sind reine Fleischfresser – ihnen ihre natürliche Nahrung zu verwehren sei Tierquälerei und könne die Tiere krank machen. So sagte auch Martina Schybli vom Schweizer Tierschutz STS 2014 in der «Tierwelt», dass Katzen aufgrund ihrer Biologie nicht gemacht seien für eine rein vegetarische Ernährung. Wem eine vegetarische oder vegane Ernährung seines Haustieres wichtig sei, der sollte sich ein Tier anschaffen, das an pflanzliche Nahrung angepasst ist, etwa ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen, so die Tierärztin weiter.    

Die britische Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) warnte letzten Herbst sogar, wer sein Büsi vegan ernähre, könne sich eventuell strafbar machen. Trotzdem folgen viele laut dem englischen «Telegraph» viele Futterhersteller dem «neuen Trend» und nahen kürzlich veganes Futter in ihr Sortiment auf.  

Von einem Trend will Sarah Dodd dagegen nicht reden. «Nur ein kleiner Anteil der Haustierbesitzer ernähren ihre Tiere derzeit pflanzenbasiert. Man kann aber mit Sicherheit sagen, dass das Interesse an dieser Ernährungsweise zunehmen wird.»