Vor 28 Jahren stand Wally Conron, der für die australische Blindenhund Vereinigung arbeitete, vor einem Problem. Eine blinde Frau aus Hawaii wünschte sich einen Hund, ihr Mann war aber auf Hunde allergisch. Er versuchte daher einen Pudel, der sich gut für Allergiker eignet, zum Blindenhund auszubilden, was ihm nicht gelang. So kam er auf die Idee, eine Labradordame mit einem Pudel zu verpaaren und bekam drei Welpen. Nun wollte aber niemand so einen Hybriden kaufen, alle wollten einen reinrassigen Hund. Da gab die PR-Abteilung der neuen Kreation den Namen «Labradoodle» – und plötzlich klingelten die Kassen. Auch das Ehepaar in Hawaii war glücklich.  

Wenn zwei Hunderassen miteinander gekreuzt werden, so geschieht dies meist in der Absicht, positive Eigenschaften der Rassen der Eltern miteinander zu vereinen, wie das hypoallergene Fell des Pudels und die Fähigkeit zum Blindenhund des Labradors. Auch wissenschaftliche Studien belegen die Vorteile der Designerhunde: Laut britischen Wissenschaftlern sollen sie im Gegensatz zu ihren reinrassigen Artgenossen eine längere Lebenserwartung haben, australische Forscher sagen ihnen aufgrund der genetischen Durchmischung eine bessere Gesundheit als ihren Eltern nach. 

«Züchter nur auf Geld aus»
Mit dem Labradoodle nahm allerdings auch ein Trend seinen Anfang. Designerhunder wurden zu einer Art Statussymbol. Lustige Namen wie Horgi (eine Mischung aus Husky und Corgi) oder Dalmachshund (Dalmatiner und Dackel) tragen wohl dazu bei. Wally Conron, der den Labradoodle «erfunden» hat, bereut dies heute. «Ich habe Pandoras Büchse geöffnet, einen Frankenstein auf die Welt losgelassen», sagte er 2010 zu der englischen Zeitung «Guardian». Von seinen ersten drei Labradoodle-Welpen sei nur eines für Allergiker geeignet gewesen, wie er nach einem Speicheltest herausfand. Unseriöse Züchten würden heute alle möglichen Hunde mit einem Pudel kreuzen und diese als hypoallergen anpreisen, ohne sie zu testen, sagte Conron.

Zu der Nachrichtenagentur AP sagte Conron einige Jahre später, dass viele dieser Kreuzungen gesundheitliche und mentale Probleme hätten. Dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen der Forscher. Allerdings sagte Conron auch, dass kranke Welpen ungewollt seien und eingeschläfert würden. «Die Züchter sind nur auf das Geld aus, auf Kosten der Hunde.»  

Sogar an US-Präsident Barack Obama habe Conron einen Brief geschrieben und ihm davon abgeraten, sich einen Labradoodle zu beschaffen. Präsidenten-Tochter Malia ist allergisch auf Hunde. Die Obamas haben nun zwei Portugiesische Wasserhunde, die ebenfalls als hypoallergen gelten.