«Plötzlich haben die Hunde in der Umgebung begonnen, auffallend stark zu bellen, es war beeindruckend», berichteten Zeugen nach dem Erdbeben.

Dass sich Tiere Stunden und Tage vor einem Erdbeben seltsam verhalten und Fluchtreaktionen zeigen, ist bekannt. Bauern berichteten in der an Kärnten grenzenden Region Friaul, dass am 6. Mai 1976 Mäuse aus dem Boden krochen und Stalltiere panisch wurden, bevor am Abend die Erde bebte und dadurch knapp tausend Menschen starben.

Weltweit versuchen Wissenschafter das Phänomen der tierischen Vorahnung seit Jahren zu ergründen. Bereits der römische  Naturforscher Plinius der Ältere, der beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 starb, berichtete ausführlich über Warnsignale von Tieren bei Naturkatastrophen.

Doch was Tiere veranlasst, vor einem starken Erdbeben verrückt zu spielen, ist nicht geklärt. Erdbebenforscher vermuten: Weil sich die Luft vor Erdbeben verändert, können Tiere die Gefahr quasi riechen. Offenbar könnten Tiere Erschütterungen durch Infraschall auch rechtzeitig fühlen.

Am Sonntagmorgen um 7.40 hat ein Beben der Stärke 6,6 Mittelitalien erschüttert. Die Regionen Umbrien mit der Stadt Norcia und Marken sind besonders betroffen. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, haben in den Marken 25'000 und in Umbrien 5000 Menschen in Obdach verloren, 15'000 seien in Notunterkünften des Zivilschutzes einquartiert. Es sei das stärkste Erdbeben in Italien seit 1980.