Der bernische Grosse Rat hat einen Vorstoss abgelehnt, mit dem drei Grossratsmitglieder den Kanton verpflichten wollten, solche Kurse wieder einzuführen.

Eine Mehrheit des Kantonsparlaments war am Mittwoch der Auffassung, in diesem Bereich sei die Eigenverantwortung der Hundehalter gefragt. Diese Grossratsmehrheit folgte damit dem Antrag derKantonsregierung, welche sich ebenfalls gegen ein Obligatorium ausgesprochen hatte.

Wirkung umstritten 
Der Berner Regierungsrat hatte das Parlament vor der Debatte wissen lassen, die vom Bund 2008 landesweit eingeführten Hundehalterkurse hätten keine nachweisbaren Wirkungen entfaltet. Das habe eine Untersuchung ergeben. Gemäss diesem Bericht könnten beispielsweise keine Abnahme von Vorfällen oder Verhaltensunterschiede zwischen Personen mit und ohne Kursbesuch festgestellt werden.

Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann wies im Rat auch darauf hin, dass die Einführung eines kantonalen Obligatoriums den Kanton Bern etwas kosten würde. Denn wer ein Obligatorium einführe, müsse auch kontrollieren. Der Bund schaffte das landesweite Obligatorium Ende 2016 ab. Damit entfielen im Kanton Bern die Hundekurse.
Mit 86 zu 36 Stimmen bei 7 Enthaltungen fiel das Nein zum Vorstoss im bernischen Grossen Rat recht deutlich aus.

Ein Blick auf die Walliser Praxis
Das Walliser Kantonsparlament forderte im vergangenen November, Hundekurse für Personen, die erstmals einen Hund anschaffen, wiedereinzuführen. Die Glarner Kantonsregierung beschloss kurz zuvor, das kantonale Hundekursobligatorium fortzusetzen.

Das Zürcher Kantonsparlament sprach sich im Januar für die Abschaffung der Hundekurse aus.