Die obligatorischen Hundekurse geben derzeit viel zu diskutieren im Parlament. Nachdem sich der Ständerat für die Abschaffung des Obligatoriums ausgesprochen hat, ist nun der Nationalrat an der Reihe. In der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) fiel der Entscheid denkbar knapp: Mit 12 zu 11 Stimmen bei 1 Enthaltung sprach sich die Kommission dafür aus, das Obligatorium nur für «Wiederholungshundehalter» aufzuheben, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.

Sie habe eine breite Diskussion geführt und Experten angehört, hält die Kommission fest. Die Mehrheit sei zum Schluss gekommen, dass die Hundekurse in der Bevölkerung grundsätzlich breit akzeptiert seien. Die Mängel der heutigen Regelung sollten aber behoben werden. Geht es nach der Nationalratskommission, sollen erfahrene Hundehalter künftig weder die theoretische noch die praktische Ausbildung absolvieren müssen. Der Nationalrat entscheidet in der Herbstsession.

Auch Bundesrat will Obligatorium beibehalten
Auch der Bundesrat hatte sich dafür ausgesprochen, an den obligatorischen Hundekursen festzuhalten. Bundesrat Alain Berset stellte aber im Ständerat eine Lockerung des Regimes für jene in Aussicht, die nicht zum ersten Mal einen Hund halten. Zudem solle der Vollzug der Vorschriften verbessert werden.

Der Ständerat hatte sich dagegen für eine Abschaffung des Obligatoriums ausgesprochen und die entsprechende Motion von Ruedi Noser (FDP/ZH) mit 22 zu 18 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Hundehalter müssen seit 2008 mit ihrem Tier einen Kurs besuchen. Auch Sicht der Gegner hat das keine Vorteile gebracht. Zudem besuche ein Fünftel der zur Teilnahme verpflichteten Hundehalter die Kurse gar nicht, machte Noser geltend.