Der Hundehändler aus Serbien sei seit längerer Zeit in Verdacht gestanden, wiederholt kranke und lebensschwache Welpen illegal aus einem Tollwutrisikoland in die Schweiz importiert und hier verkauft zu haben, sagte Matthias Diener, Veterinär beim Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Kantons St. Gallen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.  

Tierärzten in der Ostschweiz und in der Innerschweiz seien immer wieder Welpen aufgefallen, die laut deren Chip die Tiere aus dem Tollwut-Risikoland Serbien stammen. Die Herkunft der Tiere habe auf ein und denselben Händler hingedeutet. Diener schätzt die Zahl der illegal vom selben Mann importierten Welpen auf 10 bis 20.    

Aufgeflogen war der illegale Hundehändler im Mai. Die Zöllner entdeckten bei einer Routinekontrolle drei Welpen, welche der Mann in einer kleinen Transportbox im Fussraum des Beifahrersitzes verstaut hatte. Weil das Gefahrenpotential als hoch eingestuft wurde, wurden die Tiere zum Schutz der öffentlichen Sicherheit eingezogen, eingeschläfert und auf Tollwut untersucht. Der Mann wurde angezeigt.

Hunde werden getötet  
Bei Tollwut handle es sich um eine Krankheit, die beim Menschen fast immer tödlich verlaufe. Die Schweiz und alle EU-Länder sind frei von der ansteckenden Viruserkrankung. Ein Import von Hunden, Katzen oder Frettchen, die weniger als 7 Monate alt sind, aus Risikoländern ist deshalb verboten.    

Die Vorgaben für Tierärzte seien strikt. «Hundewelpen mit illegaler Herkunft müssen getötet werden», sagte Diener. Eine Diagnose der ansteckenden Seuche sei nur am toten Tier möglich.

Hundekäufer in der Pflicht  
«Augen auf beim Hundekauf», empfehlen die St. Galler Tierärzte und Behörden. Ein spontaner Kauf sei oft problematisch. Der Käufer solle vor dem Hundekauf folgende Fragen beantworten können: Kommt der Hund aus einer seriösen Zucht? Um was für ein Tierheim handelt es sich? Steht hinter einem Hundeimport eine seriöse Organisation?   Nicht reagieren solle man auf dubiose Inserate im Internet. Dahinter stehen oft unseriöse Händler oder selbsternannte Tierschutzorganisationen, die aus ihrer Tiervermittlung Profit schlagen. Die Tiere könnten sogar aus sogenannten «Puppy Mills» stammen, in denen Hunde unter sehr schlechten Lebensbedingungen zur «Welpenproduktion» gehalten werden.    

Die eidgenössischen und kantonalen Behörden versuchen, mit den vorhandenen Mitteln in Zusammenarbeit mit der EU das etablierte internationale Hundehandel-Netzwerk zu bekämpfen. «Ohne das nötige Bewusstsein und die Mithilfe der Bevölkerung besteht aber keine Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation», heisst es in der Mitteilung.

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