Tierfreunde wissen es ja schon längst: Jedes Tier ist anders. Jedes hat seinen eigenen Charakter mit seinen persönlichen Eigenschaften, die es ausmachen. Nun bestätigen dies auch Neurobiologen und wollen sogar eine Methode gefunden haben, mit der sich Persönlichkeiten bei Tieren – in diesem Fall bei Mäusen – messen lassen.  

Zu diesem Zweck definierten Forkosh und Stoyo Karamihalev vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München 60 verschiedene Mäuseverhaltensweisen. Dazu gehören beispielweise die Art, wie sich eine Maus einer anderen nähert, wie sie ihre Umgebung erkundet, ob die Mäuse sich gegenseitig jagen oder voneinander weglaufen und wie viel Zeit sie in ihren Nestern oder beim Essen verbringen. Die beiden Forscher analysierten das Verhalten der Mäuse mit Videoaufnahmen. Sie mischten sich also selbst nicht ins Mäusegeschehen ein, sondern liessen den Dingen ihren Lauf.  

Persönlichkeit bleibt stabil
Aufgrund eines Algorithmus gelang es ihnen, einzelne Tiere anhand ihres Verhaltens zu unterscheiden. Der Algorithmus funktioniere ähnlich wie Persönlichkeitstests beim Menschen, schreibt das Max-Plack-Institut in einer Medienmitteilung.

Die Wissenschaftler konnten ebenfalls zeigen, dass die Eigenschaften der Mäuse die selben blieben, auch wenn die sie mit anderen Artgenossen zusammengetan wurden. Die Persönlichkeit blieb die selbe. DNA-Tests bestätigten zudem, dass den verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen Unterschiede in der Genaktivität zugrunde lagen.  

Die Forscher wollen nun herausfinden, wie die Persönlichkeit von Genen, Alter oder Medikamenten beeinflusst wird und wie sie zur psychischen Gesundheit oder Krankheit beiträgt. Ihre Ergebnisse publizierten die Forscher diese Woche im Fachmagazin «Nature Neuroscience».