Katzenallergiker haben es nicht leicht, sind doch Katzen das häufigste Haustier in der Schweiz. Die Chance, Katzenhalter im Freundeskreis zu haben, bei denen man ab und zu zu Besuch ist, ist relativ hoch. Viele mögen die flauschigen Büsi ja auch ganz gerne und würden am liebsten selbst eins halten. Wenn man doch bloss diese Allergie loswerden könnte.    

Gemäss der Schweizer Firma HypoPet – einem Spin-Off der Universität Zürich – leiden zehn Prozent der Weltbevölkerung an einer Katzenallergie. Um ihnen das Zusammensein mit Katzen erträglich zu machen oder überhaupt zu ermöglichen, arbeiten die Forscherinnen und Forscher von HypoPet an einem Impfstoff (die «Tierwelt» berichtete). Dieser kann den Betroffenen allerdings die Allergie nicht einfach wegimpfen. Er ist nämlich für das Büsi und soll das Protein «Fel d 1» unschädlich machen.    

Katzenallergien werden nicht, wie viele glauben, durch Katzenhaare ausgelöst, sondern durch Proteine, die hauptsächlich aus dem Speichel und den Talgdrüsen der Tiere stammen. Putzt sich die Katze, verteilt sie diese sogenannten Allergene auf dem ganzen Fell, haart sie, verteilt sie sie auch noch in der Wohnung. Fel d 1 ist von diesen Allergenen für die mit Abstand meisten Katzenallergien verantwortlich. Der Impfstoff regt die Bildung von körpereigenen Antikörpern gegen Feld d 1 an.    

Vielversprechende Tests
Von wichtigen Resultaten berichtet das Forscherteam um Franziska Thoms von Unispital Zürich in der Juliausgabe des «Journal of Allergy and Clinical Immunology»: Demnach vertrugen alle 54 getesteten Katzen den Impfstoff gut. Es wurden keine toxischen Effekte beobachtet. Ausserdem sei bei allen Katzen eine starke Antikörper-Reaktion und eine Reduktion von aktivem Fel d 1 nachgewiesen worden.

Es sei zudem bereits eine kleine Vorstudie mit Katzen durchgeführt worden, die in einem allergischen Haushalt leben, sagt Senta Walton, Leiterin Forschung und Entwicklung bei HypoPet, gegenüber «Tierwelt Online». «Die Resultate sind noch nicht publiziert. Sie sind jedoch vielversprechend und verstärken das Engagement von uns und unseren Produktionspartnern für die Weiterentwicklung des Impfstoffs», so die Immunologin.    

Wie Walton sagt, müsse eine die Katze für eine effektive Grundimmunisierung voraussichtlich zuerst zwei bis drei Mal innerhalb von zwei bis drei Monaten geimpft werden. «Unsere bisherigen Resultate zeigen, dass danach wahrscheinlich eine jährliche Auffrischungsimpfung zu empfehlen ist.» Diese könne aber wahrscheinlich zusammen mit den üblichen jährlichen Impfungen erfolgen. Weitere Studien seien notwendig und zur Zeit in Planung, um die Wirkung und Sicherheit des Impfstoffs zu gewährleisten. Wie Walton bestätigt, ist die Markteinführung weiterhin für 2022 geplant.