Die jahrelangen Proteste der Tierschützer zeigen Wirkung. Die als Hundefleisch-Festival bekannten Feierlichkeiten vom 21. bis am 30. Juni in der chinesischen Stadt Yulin werden dieses Jahr ohne Hundefleisch stattfinden. Dies erklärten die Tierschutzorganisationen Duo Duo und Humane Society International am Donnerstag. «Es ist nur ein temporäres Verbot, wir hoffen aber, dass es einen Domino-Effekt geben wird, der zum Kollaps des Handels mit Hundefleisch führt», sagte Andrea Gung von Duo Duo.

Tausende Hunde und auch Katzen wurden seit dem ersten Schlachtfest 2009 getötet. Die Hundefleisch-Verkäufer von Yulin und deren Unterstützer geben an, dass die Tiere auf humane Art getötet werden. Tierschützer hingegen sagen, die Vierbeiner würden vergiftet oder zu Tode geprügelt. Einige Tiere sollen ihren Besitzern gestohlen worden sein.

Die meisten Chinesen haben noch nie Hund gegessen
Wegen der Proteste ging die Zahl der getöteten Tiere in Yulin seit Jahren zurück. Komplett steht das Fest aber wohl noch nicht vor dem Aus. Viele Tiere könnten noch vor Beginn des Verbots für das diesjährige Festival geschlachtet werden, fürchtete Peter Li von Humane Society International: «Ihr Leiden ist noch nicht vorbei.»

Anders als in westlichen Vorurteilen verbreitet, ist der Verzehr von Hunden und Katzen in China nicht Normalität. In Peking etwa findet man kaum ein Restaurant, das solches Fleisch im Angebot hat. Laut Umfragen haben weniger als 20 Prozent der Chinesen überhaupt schon einmal Hundefleisch gegessen.