Sie beantragen den Kantonsparlamenten Kreditsicherungsgarantien für zehn Jahre von maximal je 200'000 Franken jährlich, damit der Verein Finanzierungskredite der Kantonalbanken erhält.

Der Tierschutz beider Basel plant seit mehreren Jahren einen Neubau seines Tierheims am bisherigen Standort an der Birsfelderstrasse in Basel. Bisher konnte er dafür Spendengelder von 5,9 Millionen Franken sammeln, wie die zwei Regierungen am Dienstag mitteilten. Die Baukosten werden jedoch auf 12,1 Millionen Franken geschätzt.

Die Kantonalbanken von Basel-Stadt und Baselland wären indes bereit, dem Tierschutz beider Basel einen Kredit von 6 Millionen Franken zu gewähren. Bedingung ist allerdings, dass die beiden Kantone eine Kreditsicherungsgarantie gewähren. Diese wird von den Regierungen nun dem Landrat und dem Grossen Rat beantragt.

Wichtige gemeinnützige Leistung
Der Tierschutz beider Basel sei eine privatrechtliche Institution, die sich privat finanzieren müsse. Das Tierheim erfülle mit seinem Engagement aber einen wichtigen gesellschaftlichen und gemeinnützigen Zweck, begründen die Regierungen ihren Antrag. Unter anderem nimmt er im Mittel jährlich 1300 Tiere auf, die ausgesetzt oder abgegeben werden, und sorgt für deren Betreuung und Vermittlung.

Würde der Verein die Aufgabe nicht wahrnehmen, müssten dies die zwei Kantone tun, halten die Regierungen fest: Sie müssten für die Tiere Räumlichkeiten bereit stellen sowie Pflege- und Vermittlungspersonal einstellen. Die Folge wären wiederkehrende Kosten, welche die Höhe der beantragten Garantieen erreichen oder gar übertreffen.

Im baselstädtischen Grossen Rat war 2013 ein Anzug einer SP-Grossrätin überwiesen worden, der die Regierung beauftragte, eine Unterstützung des Tierheim-Neubaus mit einem zinslosen Darlehen oder einer Defizitgarantie zu prüfen. Ein entsprechendes Postulat einer EVP-Landrätin hatte 2014 der Baselbieter Landrat an die Regierung überwiesen.

Zuversicht beim Tierschutz
Béatrice Kirn, Geschäftsleiterin des Tierschutz beider Basel, hofft denn auch auf einen positiven Entscheid der beiden Parlamente zu den Anträgen der Regierungen. Über die Vorlagen selbst zeigte sie sich sehr erfreut. Die Baubewilligung werde derzeit erwartet, sagte sie auf Anfrage. Sollte noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden können, wäre die Fertigstellung bis Ende 2017 möglich.

Der Neubau soll das bestehende, über 40 Jahre alte Tierheim ersetzen, das den Anforderungen nicht mehr genügt. Dieses erfüllt die deutlich verschärften Tierschutzvorschriften nicht mehr. Verbesserungen nötig sind zudem in Bezug auf das Personal und die Behindertenzugänglichkeit.

Geplant ist laut Béatrice Kirn ein neues, zweistöckiges Gebäude, das etwa die gleiche Fläche wie das bisherige aufweist, aber flexibler genutzt werde kann. Derzeit ist das Tierheim in einem Provisorium eingemietet.