In einer im Fachmagazin «Current Biology» erschienenen Studie konnten Forschende um Paul Franken von der Universität Lausanne zeigen, dass die positiven Effekte des Wiegens auf den Schlaf offenbar artübergreifend gelten: Mäuse schliefen schneller ein und insgesamt länger, wenn ihre Käfige sanft geschaukelt wurden.      

Allerdings fanden die Wissenschaftler keine Hinweise darauf, dass die Tiere auch tiefer schliefen. Im Gegensatz dazu fand eine Studie aus Genf heraus, dass dies bei erwachsenen Menschen der Fall ist: Die Probanden schliefen nicht nur schneller ein, sie wachten auch weniger zwischendurch auf und verbrachten mehr Zeit im Tiefschlaf.  

Stimulation des Lagesinns  
In einem weiteren Schritt erforschten die Lausanner Wissenschaftler, durch welchen Mechanismus das Wiegen den Schlaf beeinflusst. Demnach spielt die rhythmische Stimulation der Otolithenorgane im Ohr, die für den Lagesinn verantwortlich sind, eine wichtige Rolle. Mäuse, bei denen diese Organe nicht funktionierten, schliefen bei Wiegebewegungen nicht besser. Welche Strukturen im Gehirn diese Reize weiterverarbeiten und zu besserer Schlafqualität führen, sollen weitere Studien klären helfen.      

Die neuen Erkenntnisse aus den beiden Studien, die unter anderem vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt wurden, könnten Hinweise für neue Therapien liefern, um Patienten mit Schlafstörungen zu helfen, hoffen die Forschenden. Beispielsweise für ältere Menschen, die oft an schlechter Schlafqualität und Beeinträchtigung ihres Gedächtnisses leiden.